Montag, 21. Oktober 2013, 18:15 - 19:45 iCal

Nuntiaturberichte aus Deutschland

152. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung: Präsentation von zwei neuen Bänden durch Elisabeth Garms-Cornides (Wien) und Reinhard Stauber (Klagenfurt) der Nuntiaturberichte

Hörsaal des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung
Universitätsring 1, 1010 Wien

Vortrag


Nuntiaturberichte aus Deutschland,

III. Abteilung: 1572–1585, 10. Bd.: Nuntiaturen des Orazio Malaspina und des Ottavio Santacroce. Interim des Cesare Dell’Arena (1578–1581), im Auftrag des Deutschen Histori-schen Instituts bearb. von Alexander Koller, Berlin–Boston (De Gruyter) 2012.

IV. Abteilung: 17. Jahrhundert, Bd. 5: Nuntiatur des Ciriaco Rocci. Außerordentliche Nuntia-tur des Girolamo Grimaldi 1631–1633, im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts bearb. von Rotraud Becker, Berlin–Boston (De Gruyter) 2013.

Die Reihe der „Nuntiaturberichte aus Deutschland“ erfasst und ediert den Schriftwechsel zwischen den päpst-lichen Diplomaten am Kaiserhof und der Kurie in Rom. Bd. III/10 enthält wichtige Informationen zur Person des Kaisers (Rudolfs II.), seiner Familie und seinen Ratgebern, zum Prager Kaiserhof und zur Haus- und Reichspolitik Rudolfs II., zur konfessionell-politischen Krise in den Niederlanden, zu den internationalen Be-ziehungen des Kaiserhofs (italienische Staaten, Spanien, Polen, Russland, Osmanisches Reich). Darüber hinaus geben die Dokumente Aufschlüsse über die nachtridentinischen konfessions- und kirchenpolitischen Strategien des Papsttums (Besetzung von Bischofsstühlen, Ordensangelegenheiten, Priesterausbildung, Kon-trolle des Buchmarkts, Maßnahmen gegen den Protestantismus). Bd. IV/5 enthält die Korrespondenz aus der Kriegszeit zwischen September 1631 und Mai 1633, in der über den Siegeszug der Schweden durch das Reich, die erneute Berufung Wallensteins und schließlich den Tod des schwedischen Königs berichtet wird. Die Niederlagen der katholischen Seite riefen heftige Kritik an der neutralen Haltung des Papstes hervor. Da-nach unternahm die päpstliche Diplomatie große Anstrengungen, zwischen Frankreich und dem militärisch bedrängten Kaiser einen Frieden zu vermitteln, der Frankreich aus seinen Bündnissen mit protestantischen Mächten lösen könnte.

Rotraud Becker ist Historikerin und Kunsthistorikerin und hat im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom bisher drei Bände der Nuntiaturberichte aus Wien (1630–1635) ediert; ein weiterer Band befindet sich in Vorbereitung. – Elisabeth Garms-Cornides war PD (tit. ao. Prof.) am Institut für Geschichte der Neuzeit der Universität Graz. Sie ist Spezialistin für die Geschichte des Papsttums und der italienischen Staaten in der Frühen Neuzeit. – Alexander Koller ist Stellvertretender Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Rom und Privatdozent an der Universität Wien. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die internationalen Beziehungen der römischen Kurie in der Frühen Neuzeit. – Reinhard Stauber ist Professor für Neuere und Österreichische Geschichte an der Universität Klagenfurt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Ita-lien und seine europäischen Verflechtungen in der Frühen Neuzeit.

Univ.-Prof. Dr. Thomas Winkelbauer, Institutsdirektor

Gäste sind herzlich willkommen!


Veranstalter

Institut für Österreichische Geschichtsforschung


Kontakt

Dr. Eva Stain
Institut für Österreichische Geschichtsforschung
(01) 4277/27202
eva.stain@univie.ac.at