Dienstag, 29. April 2014, 18:30 - 19:30 iCal

Von Migranten zu Bürgern.

Griechische Händler als österreichische Kaufleute im 19. Jahrhundert

Ass. Prof. Dr. Konstantinos RAPTIS

Hörsaal des Instituts für Byzantinistik und Neogräzistik
Postgasse 7/1/3, 1010 Wien

Vortrag


Die Migranten aus dem osmanischen Reich, die von ihren Herkunftsorten, ihrer griechisch-orthodoxen Konfession und ihren Bräuchen geprägt waren, werden in diesem Vortrag nicht in Bezug auf ihre Fremdartigkeit, sondern als integrierte bzw. sich im Integrationsprozess befindliche Wirtschaftsbürger Österreichs betrachtet. Was bedeutete es für einen griechisch-orthodoxen Kaufmann und Wirtschafts- oder Bildungsbürger im alten Österreich wohnhaft zu sein bzw. nach den Sprachkriterien der Volkszählungen dem deutschen Bürgertum zugeordnet zu werden? Mit welchen Voraussetzungen, Rechten und Möglichkeiten war diese Zugehörigkeit verbunden?

Während uns die Großhandlungsbefugnisse, die Anstellung als Honorarkonsule, die Mitgliedschaft in verschiedenen Kommissionen, diverse Auszeichnungen wie Titel-, Ordensverleihungen und Nobilitierungen, die Handelskammermitgliedschaft und das Kurienwahlrecht Hinweise für die staatliche und öffentliche Anerkennung vor allem der Kaufleute liefern, können das Vermögen und Einkommen, die Wohnverhältnisse, der Hausbesitz, die Verfügung über Dienstpersonal, das Heiratsverhalten, die Wohltätigkeit und das soziale Engagement als Indikatoren für ihr soziales und symbolisches Kapital wie für die Einordnung in das klein-, mittel- oder großbürgerliche Milieu dienen.


Veranstalter

Institut für Byzantinistik und Neogräzistik, Österreichische Gesellschaft für Neugriechische Studien


Kontakt

Petra Greger
Institut für Byzantinistik und Neogräzistik
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
4277 41001
petra.greger@univie.ac.at