Dienstag, 06. Februar 2018, 08:00 - 08:00 iCal

Kampf um die Jugend im 'Grenzland'

Vortrag: Lisbeth Matzer (Köln/Graz)

Museumszimmer ÖAW
Dr. Ignaz-Seipel-Platz 2, 1010 Wien

Lecture


Im Zuge des Balkanfeldzuges der Deutschen Wehrmacht 1941 und der damit einhergehenden Errichtung der Zivilverwaltungen in Oberkrain und der Untersteiermark erweiterten sich nicht nur die Zuständigkeiten der steirischen und kärntner Gauleitungen, sondern auch jene der regionalen HJ-Organisationen. Von Klagenfurt und Graz ausgehend, entwickelte sich dabei die nationalsozialistische Jugendorganisierung in diesen beiden besetzten Gebieten jeweils unterschiedlich.

Das Dissertationsprojekt untersucht den Aufbau und die Praktiken der NS-Jugendorganisationen ausgehend von der ‚Ostmark‘ in den genannten grenzüberschreitenden Gebieten (1938–1945). Dabei werden Fragen nach (un/genutzten) Handlungsspielräumen und individuellen Interessen einzelner Akteure und Akteurinnen sowie nach dem lokalen Aufbau und nach verschiedenen Funktionsweisen der NS-Jugendorganisierung behandelt. Welche Bedeutung kam lokalen NS-Jugendgruppen unter Berücksichtigung der spezifisch-historischen Konstellationen des österreichisch-slowenischen ‚Grenzlandes‘ in Hinblick auf die Herstellung von Zugehörigkeit(en) oder auch der (symbolischen) Inbesitznahme von Raum zu? Welche Faktoren beeinflussten, hinderten oder förderten die nationalsozialistische Jugendarbeit im grenzüberschreitenden Raum? Von letzteren Fragestellungen ausgehend, thematisiert der Vortrag nach einer kurzen Einführung zum Forschungsprojekt die Aufbauarbeiten der NS-Jugendorganisationen in Oberkrain und der Untersteiermark und gibt anhand ausgewählter Beispiele Einblick in erste Forschungsergebnisse.

Quellen für das Projekt kommen u.a. aus der Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte der Universität Wien.

Lisbeth Matzer, a.r.t.e.s. Graduate School/Universität zu Köln

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Veranstalter

JF Kulturwissenschaften der ÖAW, Organisation: Peter Stachel


Kontakt

Li Gerhalter
Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte
4277 40812
sammlung.frauennachlaesse@univie.ac.at