Veranstaltungstipp

Dienstag, 27. Oktober 2015, 20:00 - 22:00 iCal

Sisifos. Sieben Wiederholungen (UA)

für 2 Schauspieler und großen Chor

 

Musik. Bernhard Lang

Text und Szene. Kristine Tornquist

Großer Festsaal im Hauptgebäude der Universität Wien
Universitätsring 1, 1010 Wien

Kultur


Weitere Termine

Freitag, 23. Oktober 2015, 20:00 - 22:00

Samstag, 24. Oktober 2015, 20:00 - 22:00

Sonntag, 25. Oktober 2015, 20:00 - 22:00

Montag, 26. Oktober 2015, 20:00 - 22:00

Spätestens seit der römischen Antike wird die Figur des Sisifos vor allem über seine Strafe rezipiert: die Metapher des immer wieder hinabrollenden Steines ist ein weithin bekanntes Bild für die Sinnlosigkeit, die Wiederholung des Immergleichen geworden.

Ob die ewige Wiederholung nun tatsächlich identisch mit der Sinnlosigkeit sei, haben seither Philosophen aller Zeiten zu fragen versucht. Seit dem 20. Jahrhundert gibt es einen Konsens, die Wiederholung als Metapher des tätigen Lebens überhaupt zu begreifen.

Die grausamste Wiederholung der Weltgeschichte ist die ewige Wiederkehr des Krieges. Historiker schätzten vorsichtig 14.400 Kriege im Lauf der ihnen bekannten Weltgeschichte, in denen etwa ein Dreißigstel der bisherigen Menschenleben ein gewaltsames Ende fand. Noch konnte sich die Wissenschaft nicht auf die Gründe und das Wesen der eskalierenden Aggression des Menschen einigen, die Auswirkungen aber sind wesentlicher Teil seiner Geschichte.

7 Ausschnitte aus der Weltgeschichte zeigen den Menschen Sisifos, der sich immer erneut in die Schlacht stürzt und sich damit der Selbstzerstörung und Vernichtung seiner Lebensgrundlage unterwirft, ohne daraus lernen zu können. Ein Chorensemble verkörpert die von Sisifos gerufenen Kriege - vom Ritter des Spätmittelalters, dem Landknecht im Dreißigjährigen Krieg, über Preußische Zucht im Siebenjährigen Krieg, die Euphoriker des Ersten Weltkrieges, die endgültige moralische Verwahrlosung des Zweiten Weltkrieges bis zu den nicht mehr an Staaten und Uniformen zuordenbare moderne Terror-Truppen wie dem IS. Der Krieg der Fürsten, der professionelle Krieg, der Krieg der Massenmobilisierung und der Guerillakrieg - dies sind nur unterschiedliche Durchläufe des doch immer gleichen Ablaufes: Sisifos stürzt sich in den Krieg und kommt darin um.

Allein die Reflexion über sein Tun könnte ihn vor dem immer wiederholten Absturz bewahren. Gerade an einem Ort des Wissens und der Erfahrung möchte man darüber verzweifeln, wie schwer es dem Menschen fällt, dazuzulernen.

Bernhard Lang hat die wütende Kraft dieser schrecklichen Wiederholung in eine Musik für 12stimmigen Chor geschrieben. 7 Male vertonte er dieselbe Passage aus Homers Odyssee, in der knapp und lakonisch Sisifos' Bestrafung durch Hoffen und Scheitern beschrieben wird. In der Wiederholung gewinnt jedoch das Detail an Bedeutung: das Selbe ist nicht das Gleiche und jeder Versuch sucht sein Ziel auf einem neuem Weg. Jeweils 7 Minuten dauern seine Chorvariationen "Sisyphos I-VII". Francois-Pierre Descamps dirigiert das 60köpfige ensemble sirene.

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Veranstalter

Universität Wien


Kosten

Preise Premiere  
Vollpreis: 35,00 EUR
Ermässigungen für Ö1 Club-Mitglieder, MICA-Club Mitglieder und übliche Ermässigungen: 25,00 EUR
Universitätsangehörige (Alle Angestellten und Studierenden der Universität Wien): 10,00 EUR

Preise an den weiteren Vorstellungsterminen
Vollpreis: 28,00 EUR
Ermässigungen für Ö1 Club-Mitglieder, MICA-Club Mitglieder, Der Standard-Abonnenten, Studierende, SchülerInnen: 20,00 EUR
Vergünstigte Karten für alle Angehörigen der Universität Wien (Mitarbeiter und Studierende): 10,00 EUR

Karten bestellen per Kreditkarte oder Online-Banking zahlen unter
www.ticketgarden.com/tickets/sisifos-sieben-wiederholungen/

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jubilaeumsbuero@univie.ac.at

Kurzentschlossene können an den Vorstellungsabenden Karten an der Abendkassa gegen Barzahlung erwerben.

Kontakt

Jubilaeumsbuero
Universität Wien
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