Donnerstag, 25. Januar 2018, 19:15 - 20:30 iCal

Vortrag: em. Univ.-Prof. Dr. Helmut Birkhan

Hermetisches Wissen in mittelalterlicher Literatur

Institut für Germanistik, Übungsraum 1, Hauptgebäude Stiege 5 oder 9, 2. Stock
Universitätsring 1, 1010 Wien

Vortrag


Der Vortrag geht von dem berühmten Satz des Hermes Trismegistos aus, nach dem das "Untere so wie das Obere" ist, d. h. insbesondere in der Alchemie die irdischen Vorgänge die im Himmel vorgezeichneten nachahmen und womöglich einholen sollen. Im ersten Teil des Vortrags wird dieser Vorgang genauer differenziert und auf die reale Verwirklichung in der ältesten alchemistischen Originaldichtung in einer germanischen Sprache, dem von Birkhan erstedierten Werk des Gratheus filius philosophi (14. Jh.) vor Augen geführt. Kurz soll auch vom "Buch der Heiligen Dreifaltigkeit" (Konstanz etwa zur Zeit des Konzils) mit seinem kuriosen apo-koinou-Stil die Rede sein. Im zweiten Teil geht es um die Verwirklichung des Prinzips in der mittelalterlichen Literatur, wobei Gestalten wie Merlin und Arthur, die auch von der Alchemie in Anspruch genommen werden, das Bindeglied bilden. Einen besonderen Höhepunkt erreicht die Neigung zum alchemistischen Bild im Werk Heinrich Frauenlobs. Insbesondere bildet sich die alchemistische Lehre von der "Verschmelzung" als Bild der Minne an.


Veranstalter

AWA - Arbeitskreis Wiener Altgermanistik


Kontakt

Michaela Wiesinger
AWA - Arbeitskreis Wiener Altgermanistik
Insitut für Germanistik
01 4277 42154
m.wiesinger@univie.ac.at