Mittwoch, 14. Mai 2014, 18:30 - 21:00 iCal
Grete-Mostny-Dissertationspreis
Verleihung des Grete-Mostny-Dissertationspreises der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Wien an Barbara Hausmair (Urgeschichte und Historische Archäologie), Florian Kührer-Wielach (Osteuropäische Geschichte) und Jörn Wendland (Kunstgeschichte)
Lesesaal der Fachbereichsbibliothek Geschichtswissenschaften
Universitätsring 1, Stiege 8, 2. Stock, 1010 Wien
Preisverleihung
Die Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät zeichnet in diesem Jahr zum zweiten Mal herausragende Dissertationen aus und ehrt Absolventinnen und Absolventen, die eine exzellente Arbeit in einem der Fächer der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät abgeschlossen haben.
Bestimmend für die Auswahl sind der innovative Charakter der Themenstellung, eine fundierte quellenkritische Dokumentation, eine sorgsame Methodenanwendung und wegweisende Analysen unter Verschränkung verschiedener Aspekte und Perspektiven. Von Bedeutung sind weiterhin die Verknüpfungen vielfältiger Quellen und die Einbindung interdisziplinärer Gesichtspunkte.
Der Preis ist nach Grete Mostny benannt. Sie studierte an der Universität Wien zwischen 1933 und 1938 Ägyptologie, Afrikanistik und Urgeschichte und schrieb eine Dissertation mit dem Titel „Die Kleidung der ägyptischen Frau im alten Reich“. Im Zuge der nationalsozialistischen Machtübernahme in Österreich im März 1938 wurde ihr als Jüdin der akademische Abschluss ihres Studiums verwehrt. Sie musste – wie rund 1.800 weitere Studierende – die Universität Wien verlassen und ist eines der zahllosen Opfer des Nationalsozialismus. Akademische Freiheit in Forschung und Lehre, wie wir sie heute genießen, war ihr verwehrt. Umso mehr ist es ein Anliegen der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät an Grete Mostny und die vielen anderen Vertriebenen zu erinnern.
Im Rahmen des Projektes Memory of Mankind (www.memory-of-mankind.com) wird die Zusammenfassung der Dissertation und ein Lebenslauf der Geehrten auf einer Keramiktafel eingebrannt und im Salzbergwerk von Hallstatt für die „Ewigkeit“ aufbewahrt.
Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen wurde in diesem Jahr
Barbara Hausmair (Urgeschichte und Historische Archäologie): "Am Rande des Grabs. Todeskonzepte und Bestattungsritual in der frühmittelalterlichen Alamannia" / „At the brink of the grave. Death concepts and mortuary ritual in the early medieval Alamannia“,
Florian Kührer-Wielach (Osteuropäische Geschichte): "Siebenbürgen ohne Siebenbürger? Staatliche Integration und neue Identifikationsangebote zwischen Regionalismus und nationalem Einheitsdogma im Diskurs der Siebenbürger Rumänen. 1918–1933."
und
Jörn Wendland (Kunstgeschichte): "Das Lager von Bild zu Bild. Gebrauch, Ästhetik und Erzählstrukturen narrativer Bildserien von Häftlingen aus Zwangslagern im nationalsozialistischen Machtbereich"
als Preisträger ausgewählt.
Veranstalter
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Claudia Theune-Vogt, Dekanin
Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät Univiersität Wien
0043 1 4277 40010
claudia.theune@univie.ac.at
Erstellt am Dienstag, 22. April 2014, 15:13
Letzte Änderung am Mittwoch, 23. April 2014, 07:42