Donnerstag, 20. Juni 2013, 12:00 - 14:00 iCal
INTERAKTIONEN
Nationalsozialismus und Linksoppositionelle im ‘Anhaltelager’ Wöllersdorf. Mythisierung, Erinnerungen, Narrative
Pia Schölnberger (Wien)
Institut für Zeitgeschichte, Seminarraum 1
Spitalgasse 2-4/Hof 1, 1090 Wien
Vortrag
Die eingehende Untersuchung der so genannten Anhaltelager im Austrofaschismus förderte vielfältige schriftlich festgehaltene Lagererfahrungen der dort internierten Häftlinge zutage. Aufgrund der De-facto-Verbote von KPÖ, NSDAP und SDAP fanden sich überaus heterogene sowie politisch höchst spannungsgeladene Häftlingskollektive im Anhaltelager wieder, deren „gemeinsame“ Internierung auch bis heute Anlass zu unterschiedlichen Mythenbildungen gibt. Unmittelbar nach dem „Anschluss“ nützten die Nationalsozialisten die propagandistische Heroisierung ihrer Opposition gegen das Dollfuß-/Schuschnigg-Regime sowie ihrer damaligen Anhaltung in Wöllersdorf, wohingegen sich die Memoiren ehemals angehaltener Linksoppositioneller großteils durch die im Nationalsozialismus erlittene Widerstands- und Verfolgungserfahrung konstituierten und entsprechend relativierten.
Pia Schölnberger, Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität Wien, 2012 Abschluss der Dissertation über das Anhaltelager Wöllersdorf 1933–1938; derzeit als Provenienzforscherin im Auftrag der Kommission für Provenienzforschung an der Grafischen Sammlung Albertina tätig.
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Veranstalter
Kontakt
Sara Vorwalder
Institut für Zeitgeschichte
+43-1-4277-41223
sara.vorwalder@univie.ac.at
Erstellt am Dienstag, 11. Juni 2013, 13:45
Letzte Änderung am Mittwoch, 12. Juni 2013, 06:56