Mittwoch, 17. November 2021, 18:30 - 21:00 iCal
Gender Gala
Politische Diskurse, gesellschaftliche Ungleichheiten und COVID-19 in Mali: ein feministischer Blick auf affektive Sorgepolitiken
Hörsaal 2 (HS) im Neuen Institutsgebäude (NIG), 2. Stock
Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Diskussion, Round Table
Vortrag und Diskussion mit Syntia Hasenöhrl
Während viele afrikanische Staaten in der ersten Hälfte 2020 mit restriktiven Mitteln auf die Corona-Pandemie reagiert haben, schien die malische Regierung einen moderateren Weg einzuschlagen. Dennoch erfuhr das Land zunehmend regierungskritische Proteste, die im August 2020 in einem Militärputsch endeten. Dieser Vortrag wirft einen feministischen Blick auf die COVID-19-bezogene Kommunikation und darin enthaltene Politiken der Sorge der malischen Regierung als einen Faktor in diesem Zeitraum, der Einsichten in das Verhältnis von Staat und Bürger*innen geben kann.
Mit Blick auf Malis post-kolonialen sozio-politischen Kontext sehen wir, dass patriarchale, postkoloniale und neoliberal-kapitalistische Strukturen die Möglichkeiten für Sorge durch den malischen Staat während der Pandemie beschränken, während sie die Vulnerabilität von marginalisierten Gruppen erhöhen. Gleichzeitig mobilisiert die malische Regierung affektive Politiken der Sorge in Reaktion auf COVID-19, die diese Strukturen und damit einher gehende Ungleichheiten eher einbinden statt sie in Frage zu stellen. Somit legt diese feministisch-intersektionale Betrachtung nahe, dass politische Kommunikation über (Maßnahmen gegen) COVID-19 zu einem weiteren Faktor wird, der staatliche Legitimität in postkolonialen Situationen entscheiden kann.
Es folgt ein entspannter Ausklang der Veranstaltung bei Wine and Cheese.
Veranstalter
GASP (Gender, Affects, Politics, States)
Kontakt
Verena Kettner, Sezan Eyrich
GASP (Gender, Affects, Politics, States)
+491631768694
verena.kettner@univie.ac.at, sezan.eyrich@univie.ac.at
Erstellt am Donnerstag, 21. Oktober 2021, 09:35
Letzte Änderung am Dienstag, 09. November 2021, 11:40