Montag, 16. November 2020, 18:30 - 20:30 iCal

Erlesenes Erforschen: Umkämpfte Solidaritäten

Spaltungslinien in der Gegenwartsgesellschaft

Ãœber Live-Stream
Online Veranstaltung, der Live-Stream wird am Tag der Veranstaltung verfügbar gemacht

Buchpräsentation, Lesung


Im Rahmen von „Erlesenes Erforschen“, einer Veranstaltungsreihe der Universitätsbibliothek Wien, wird das Buch "Umkämpfte Solidaritäten. Spaltungslinien in der Gegenwartsgesellschaft" präsentiert.

 

Online-Event: Die Veranstaltung wird als LIVESTREAM übertragen!

campus.univie.ac.at/veranstaltungen/erlesenes-erforschen/

 

PROGRAMM

Begrüßung: Maria Seissl | Leiterin DLE Bibliotheks- und Archivwesen

 

Vortrag: "Warum geraten wir uns über Solidaritätsvorstellungen in die Haare?"

Jörg Flecker | Institut für Soziologie, Universität Wien

 

Lesetheater: "Dass den eigenen Leuten nicht geholfen wird, ist traurig"

Eszter Hollosi und Jakub Kavin | Erstes Wiener Lesetheater

 

Podiumsdiskussion

- Carina Altreiter | Soziologin und Buchautorin

- Renate Brauner | Bevollmächtigte der Stadt Wien für Daseinsvorsorge und Kommunalwirtschaft

- Robert Misik | Journalist und Schriftsteller

 

Moderation

Marlene Nowotny | ORF Radio Ö1

 

ZUM BUCH

Nehmen gesellschaftliche Spaltungen tatsächlich zu, wie es der mediale Diskurs nahelegt? Stehen sich die sogenannte Willkommenskultur und eine fremdenfeindliche Ausgrenzungspolitik so unversöhnlich gegenüber, dass es keine gemeinsame Gesprächsbasis mehr gibt? Und stimmt der Eindruck, dass auch jenseits der Debatte um den Umgang mit MigrantInnen oder Geflüchteten mühsam erkämpfte Solidaritäten leichtfertig über Bord geworfen werden? Es nehmen die Stimmen zu, die Sozialstaat und Leistungsfähigkeit in Beziehung, ja in Abhängigkeit bringen wollen. Die Stärke einer Gesellschaft zeigt sich jedoch gerade darin, dass sie den Schwachen helfen kann und will. Ist diese Erkenntnis auch heute noch gültig?

Die AutorInnen des Bandes beschäftigten sich mit dem Wandel und der Komplexität von Solidaritätsvorstellungen. Lange Zeit war Solidarität eine Grundfeste der ArbeiterInnenbewegung und der politischen Linken. Ihr Begriff von Solidarität beruhte nicht auf Herkunft oder Nation, sondern auf Klasse. Seit kurzem beschwören auch rechte und rechtsextreme Parteien Solidarität. In ihrer Vorstellung geht es darum, die einheimische Bevölkerung vor vermeintlichen Bedrohungen von außen zu schützen. Die im Buch ausgewerteten Gespräche zeigen, wie stark differierende Blickweisen auf die Welt zustande kommen, die oftmals als Ausdruck gesellschaftlicher Spaltungen gedeutet werden. Dabei lassen sich verschiedenartige Muster feststellen, was Motive für Solidarität anlangt, aber auch wo die Grenzen der Bereitschaft zur Unterstützung gezogen und welche Bedingungen daran geknüpft werden. Jenseits des vereinfachenden Bildes der Spaltung plädiert das Buch für ein differenziertes Verständnis von Trennlinien in der Gegenwartsgesellschaft.

 

Autor*innen:

Carina Altreiter | Universität Wien, Wirtschaftsuniversität Wien

Jörg Flecker | Universität Wien

Ulrike Papouschek | Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt, Wien

Saskja Schindler | Universität Wien

Annika Schönauer | Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt, Wien

 

Bildquelle: Buchcover „Umkämpfte Solidaritäten. Spaltungslinien in der Gegenwartsgesellschaft“ © Promedia Verlag


Veranstalter

Universitätsbibliothek Wien


Kontakt

Pamela Stückler
Universitätsbibliothek Wien, Öffentlichkeitsarbeit
+43-1-4277-15066
events.ub@univie.ac.at