Dienstag, 19. November 2019, 09:30 - 17:00 iCal

Leichenöffnung für wissenschaftliche Zwecke

Leichenöffnung für wissenschaftliche Zwecke

Van Swieten Saal, Medizinische Universität Wien
Van-Swieten-Gasse 1a, 1090 Wien

Tagung


Zwischen den wissenschaftlichen Interessen an einer Leichenöffnung und den postmortalen Persönlichkeitsrechten bzw dem Schutz der Totenruhe besteht ein Spannungsverhältnis. Die österreichische Gesetzgebung steht Obduktionen seit jeher generell sehr aufgeschlossen und „forschungsfreundlich“ gegenüber. In öffentlichen Krankenanstalten sind Obduktionen zu Forschungszwecken etwa auch ohne Zustimmung des Betroffenen oder der Angehörigen erlaubt. Das hat in den letzten Jahren wiederholt zu (auch gerichtlich ausgetragenen) Konflikten geführt; dabei haben mitunter auch religiöse Motive eine Rolle gespielt. Derzeit ist überdies eine Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg anhängig, die sich – gestützt auf die Grundrechte nach Art 8 (Privat- und Familienleben) und Art 9 EMRK (Religionsfreiheit) – gegen das österreichische Obduktionsrecht richtet. Dabei wird es unter dem Aspekt der Verhältnismäßigkeit des mit Leichenöffnungen einhergehenden Grundrechtseingriffs insb auch darauf ankommen, ob Eingriffe in die Integrität des Leichnams in Zukunft möglicherweise durch alternative (nicht-invasive) medizinische Methoden ersetzt werden könnten.

 

Die Tagung hat zum Ziel, grundlegende medizinische, ethische und rechtliche Aspekte des Themas aufzugreifen und interdisziplinär zu diskutieren. Im Zentrum des Interesses stehen Leichenöffnungen zu wissenschaftlichen Zwecken.

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Veranstalter

Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Österreichische Plattform für Patientensicherheit


Um Anmeldung wird gebeten


Kontakt

Stefanie Machata
Institut für Ethik und Recht in der Medizin
01 42 77 - 22201
stefanie.machata@univie.ac.at