Mittwoch, 04. Dezember 2019, 18:30 - 20:00 iCal

Türkeibezogene Forschung in Österreich

Ringvorlesung Turkologie - WiSe 2019

Von der Unsichtbarkeit in der Türkei zum Universitätsfach in Europa: Herausforderungen und Forschungsansätze für eine Alevitische Theologie

Handan Aksünger-Kızıl und Cem Kara (Universität Wien)

Institut für Orientalistik
Spitalgasse 2, Hof 4 (Campus), 1090 Wien

Lecture


Während die Aleviten in der Türkei bis in die 1990er Jahre aus Angst vor Diskriminierung mit einem Schweigebot sozialisiert wurden, können seit neuestem Aleviten im europäischen Kontext das Fach „Alevitische Theologie“ studieren. Handan Aksünger-Kizil und Cem Kara zeigen in ihrem Vortrag den Weg der Aleviten von einer unsichtbaren Minderheit hin zu einer anerkannten Religionsgemeinschaft im europäischen Kontext auf, das zum neuen Universitätsfach „Alevitische Theologie“ führte. Des Weiteren wird diskutiert, vor welchen institutionellen, fachwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen das neue Fach – auch vor dem Hintergrund der „Islamischen Theologien“ – steht.

 

Handan Aksünger-Kizil ist seit September 2018 Professuren für „Alevitisch-Theologische Studien“ an der Universität Wien. Von 2014 bis 2018 war sie als Juniorprofessorin für das Alevitentum an der Akademie der Weltreligionen an der Universität Hamburg tätig, wo sie 2014 bis 2017 stellvertretende Direktorin der Akademie der Weltreligionen war. 2011 promovierte sie zum Thema „Jenseits des Schweigegebots. Alevitische Migrantenselbstorganisationen und zivilgesellschaftliche Integration in Deutschland und den Niederlanden“ im Rahmen eines deutsch-niederländischen DFG-Graduiertenkollegs an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Seit 2009 hat sie Lehraufträge an den Universitäten Münster, Duisburg-Essen, Innsbruck und der Pädagogischen Hochschule Weingarten erteilt. Sie hat Ethnologie, Soziologie und Geographie an der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster studiert. Zurzeit forscht sie zum Thema „Gelebte Religion und Religionsvermittlung in alevitischen Gemeinden in Deutschland, Österreich und der Schweiz“. Nähere Informationen sind unter folgendem Link zu finden iits.univie.ac.at/ueber-uns/alevitisch-theologische-studien/univ-prof-mag-dr-handan-aksuenger-kizil/.

Cem Kara ist seit Oktober 2018 Universitätsassistent (Postdoc) am Lehrstuhl für Alevitisch-Theologische Studien an der Universität Wien. Zuvor war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München und Kollegiat am Internationalen Graduiertenkolleg „Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts“. 2017 promovierte er zur transkulturellen Geschichte der Bektaschis im langen 19. Jahrhundert. Darüber hinaus erhielt er Fellowships bzw. Lehraufträge am Orient-Institut Istanbul, Leibnizinstitut für Europäische Geschichte in Mainz sowie an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Zwischen 2012 und 2017 war er Mitglied der Forschergruppe „New Religiosities in Turkey“ des Orient-Instituts Istanbul und der EHESS Paris. Er studierte Geschichte und Philosophie in Köln und Istanbul.

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Veranstalter

Institut für Orientalistik


Kontakt

Ayse Dilsiz Hartmuth
Institut für Orientalistik
43-1-4277-43451
ayse.dilsiz@univie.ac.at