Mittwoch, 13. November 2019, 18:30 - 20:00 iCal

Türkeibezogene Forschung in Österreich

Ringvorlesung Turkologie - WiSe 2019

Sprachlich-kulturelle Berührungspunkte des Türkischen und des Deutschen im Kontext der forschungs- und berufsorientierten TranslatorInnenausbildung in Graz

Sevil Çelik Tsonev (Universität Graz)

Institut für Orientalistik
Spitalgasse 2, Hof 4 (Campus), 1090 Wien

Lecture


Das Türkischstudium an der Universität Graz wird seit den Anfängen der 60’er Jahre am Institut für Translationswissenschaft angeboten. Mit einem bilateralen Unterrichtskonzept wird versucht, sich an beide Sprachen, Texte und Kulturen zu nähern. In den verschiedenen Lehrveranstaltungen werden Wissen auf der theoretischen und Erfahrungen der praktischen Ebene der Translationswissenschaft vermittelt. Insbesondere wird die Praxis durch die vergleichende Vorgehensweise in den Lehrveranstaltungen mehrsprachig und kulturell vielseitig gestaltet. Das Türkischstudium in Graz ist aber auch in einigen Lehrveranstaltungen schwerwiegend Türkeiorientiert; mit anderen Worten erklärt, ist hier das Ziel auch über geschichtliche, politische, sprachliche und kulturelle Entwicklungen der Türkei zu informieren. Die Translationswissenschaft richtet ihr Blick mit den funktionalen Ansätzen seit den 70`ger Jahren auf den (ganzen) Text bzw. auf die Funktion des Textes innerhalb der Zielkultur. Bei der translatorischen Ausbildung werden mehrere schriftliche und mündliche Textsorten beider Sprach- und Kulturpaare als Ausgangs- und Zieltexte untersucht. Die vom Auftraggeber beschriebene intendierte Funktion des übersetzten oder gedolmetschten Textes (Translats) soll in der Zielkultur erfüllt sein. Das Studium zielt darauf, translatorische Basiskompetenzen innerhalb der Studienzeit des BA-Programms aufzubauen. Infolge dessen werden vielseitige (reale) Übersetzungsprojekte sowohl im BA-Studium als auch im MA-Studium unter der Leitung der Lehrenden durchgeführt. Der Vortrag soll ein Gesamtbild des Türkischstudiums im Kontext der TranslatorInnenausbildung in Graz skizieren.

 

Sevil Celik Tsonev ist in Antalya/Türkei geboren und hat bis zu ihrem 16. Lebensjahr in Frankfurt/Deutschland gelebt. Sie hat an der Universität Istanbul Germanistik studiert und war als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Mersin tätig, an der sie ihr Magisterstudium (1999) im Bereich der Vergleichenden Literaturwissenschaft und auch ihr Doktoratsstudium bzgl. der Translationswissenschaft abgeschlossen hat. Ihre Dissertation (2005) trägt den folgenden Titel: BİLİM-KURAMSAL AÇIDAN ‘ÇEVİRİBİLİM’DE KAVRAM SORUNU –‘Kaynak Metin’ (KM) ve ‘Erek Metin’ (EM) Kavram Çifti Açısından Bir Gerekçelendirme Denemesi [Terminologie Problematik in der Translationswissenschaft – Ein Argumentationsversuch am Begriffspaar Ausgangstext und Zieltext]. Zwischen 2007 und 2013 lehrte sie an der Universität Trakya in Edirne/Türkei, an der sie auch als Leiterin des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen tätig war. Nachdem sie am Institut für Translationswissenschaft der Universität Istanbul vier Jahre lang gelehrt hat, ist sie nach Graz umgezogen und hat im Jahre 2016 am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft zu arbeiten begonnen. Ihre Forschungsbereiche sind Translationstheorie, Translationsgeschichte, Übersetzungskritik aus methodologischer Sicht, Ansätze in literarisches Übersetzen und komparatistische Studien bzgl. der Türkischen und der Deutschen Literatur.

 

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Veranstalter

Institut für Orientalistik


Kontakt

Ayse Dilsiz Hartmuth
Institut für Orientalistik
43-1-4277-43451
ayse.dilsiz@univie.ac.at