Mittwoch, 13. November 2019, 18:30 - 20:00 iCal

Geschichte am Mittwoch

Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit in Kooperation mit Geschichte am Mittwoch

Elisabeth Hassmann (Wien): Geschichte der Ambraser Sammlungen im 18. Jahrhundert

Hörsaal 30 (HS) im Hauptgebäude der Universität Wien
Universitätsring 1, 1010 Wien

Vortrag


Moderation: Susanne Hehenberger

Abstract:

Zu keiner der ehemaligen kaiserlichen Kunstsammlungen liegt derart umfangreiches Archivmaterial vor wie zu jenen des Schlosses Ambras. Hinzu kommt eine ebenfalls unvergleichlich hohe Anzahl an Inventaren. Umso mehr überrascht es, dass die Geschichte der Ambraser Sammlungen für die Zeit nach dem Tod ihres Gründers Erzherzog Ferdinand II. (†1595) erst sehr lückenhaft erforscht ist. Für das 18. Jahrhundert liegt bisher überhaupt keine fundierte Untersuchung vor. Soweit dieser Zeitabschnitt Beachtung fand, wurde er primär als Periode des Niedergangs und der Sammlungsverluste bewertet.

Anhand bisher unausgewerteter Quellen kann gezeigt werden, inwieweit es gelang, trotz widrigster Umstände und mehrmaliger Feindesgefahr die Ambraser Bestände zu retten und sogar teilweise zu erweitern. Die bis dahin einschneidendste Zäsur in der Sammlungsgeschichte ergab sich 1703 durch die Teilevakuierung aufgrund der Bayerninvasion in Tirol. Sie hatte die erste eingreifende Änderung der Sammlungsaufstellung zur Folge, der schließlich um 1775/1785 eine fast komplette Neuaufstellung folgte. Dabei kam es zu weitgehenden Abweichungen von der ursprünglichen ferdinandeischen Aufstellung. Lediglich innerhalb der Rüstkammern wurde eine Kontinuität gewahrt. Die heutige Präsentation entspricht nur mehr entfernt den früheren. Dies wurde 2017 betreffend die Kunstkammer in der Ambraser Ausstellung zu Erzherzog Ferdinand II. anschaulich gezeigt.

 

Zur Vortragenden:

Studium der Kunstgeschichte und Architektur in Wien und München. 1996 Dissertation über den herzoglichen Baumeister Meister Michael, genannt Michael Chnab. 1997–2001 wissenschaftliche Projektmitarbeiterin von Professor Artur Rosenauer. Ab 2001 am Kunsthistorischen Museum Wien, ab 2003 Kuratorin der Wagenburg, ab 2010 Kuratorin des Archivs. 2016 in Ruhestand und Beginn des Forschungsprojektes zu Ambras.

 

 

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Veranstalter

Institut für Geschichte


Kontakt

Martina Fuchs
Institut für Geschichte
+43-1-4277-40842
martina.fuchs@univie.ac.at