Donnerstag, 06. Juni 2019, 13:15 - 14:15 iCal
Einladung zum Gastvortrag
Was wissen wir über Zusammenhänge zwischen Stress und Sexualität? Ergebnisse der Marburger Studien
Dipl.-Psych. Dr. Charlotte Markert
Justus-Liebig-Universität Gießen
Fakultät für Psychologie, HS G, 2. Stock der linken Stiege
Liebiggasse 5, 1010 Wien
Vortrag
Das aktuelle Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen (DSM-5) betont die Wichtigkeit, Stressoren als möglichen Einflussfaktor für die Entstehung, das Störungsbild und die Behandlung sexueller Funktionsstörungen zu berücksichtigen. Auch in der Bevölkerung sowie in der Behandlung sexueller Funktionsstörungen existiert die Annahme, dass Stress das sexuelle Erleben und Verhalten beeinflusse. Insbesondere bei gesunden Personen wurde dieser Einfluss aber bislang nur unzureichend erforscht. Somit fehlt eine Referenzgröße, um Effekte von Stress auf die Sexualität beurteilen zu können – Wie viel ist „normal“? Der Vortrag konzentriert sich auf drei aufeinander aufbauende Studien, die an der Philipps-Universität Marburg durchgeführt wurden. Mittels einer Online-Studie wurde zunächst die Prävalenz sexueller Funktionsstörungen nach den damals gerade erst veröffentlichten DSM-5 Kriterien erfasst und Zusammenhänge zwischen Stress und sexuellen Beeinträchtigungen untersucht. Anschließend entwickelten wir zwei ambulante Assessmentstudien, um gesunde Personen in ihrem Alltag zwei Wochen lang zu ihrem sexuellen Erleben und Verhalten sowie zu wahrgenommenen Stressoren zu befragen. In einer dieser Studien haben wir zusätzlich Speichelproben erhoben, um Hinweise auf zugrundeliegende biologische Mechanismen zu identifizieren. Die Ergebnisse der Studien, die im Vortrag vorgestellt werden, dienen Wissenschaftlern und Behandlern als erste Stütze, um Einflüsse von Stress auf die Sexualität besser einschätzen zu können.
Veranstalter
Fakultät für Psychologie; Institut für Angewandte Psychologie: Gesundheit, Entwicklung und Förderung
Kontakt
Ass.Prof. Dr. Giorgia Silani
Institut für Angewandte Psychologie: Gesundheit, Entwicklung und Förderung
AB Klinische Psychologie des Erwachsenenalters
4277/47223
giorgia.silani@univie.ac.at
Erstellt am Montag, 20. Mai 2019, 13:37
Letzte Änderung am Dienstag, 21. Mai 2019, 10:46