Dienstag, 14. Mai 2019, 13:30 - 15:00 iCal
Prof. Dr. Beáta Wagner-Nagy (Universität Hamburg)
Dokumentation von nordeurasischen Sprachen
EVSL, Abteilung für Finno-Ugristik, Eingang 7.2, 1. Stock, HS 1
Spitalgasse 2-4/Hof 7, 1090 Wien
Vortrag
Die Diversität von indigenen Sprachen im hohen Norden Eurasiens ist heute stark gefährdet. Auch wenn diese Sprachen dem Durchschnittseuropäer kaum bekannt sind, kann mit ihnen nicht nur ein Teil des Kulturerbes der Menschheit sondern auch linguistisch-typologisch interessantes Wissen verloren gehen. Über ein großes Projekt zur Dokumentation dieser Sprachen berichtet Beáta Wagner-Nagy, Professorin für Finno-Ugristik/Uralistik in Hamburg.
Prof. Dr. Beáta Wagner-Nagy (Hamburg) berichtet über das Dokumentationsprojekt INEL (Grammatiken, Korpora und Sprachtechnologie für indigene nordeurasische Sprachen, inel.corpora.uni-hamburg.de ).
Alle Interessierte sind herzlich willkommen!
Die Sprachen in dem Areal von Nordeurasien sind keineswegs unerforscht, der Forschungsstand unterscheidet sich jedoch von Sprache zu Sprache. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Arbeiten und erste Ergebnisse des Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. Für das Projekt wurden Sprachen ausgewählt, die alle auf dem Territorium der Russischen Föderation angesiedelt sind: ein Kontinuum von Sprachen, die gemeinsame Merkmale und Strukturen mit ihren jeweils benachbarten Idiomen aufweisen. Es geht um die nachhaltige Dokumentation der Phonetik, Morphologie, Lexik und Syntax von den meistens hochgradig bedrohten Sprachen.
Beáta Wagner-Nagy studierte Finnougristik und Russisch an der Universität Szeged und verteidigte dort ihr Doktorat über die deverbalen Verbalsuffixe im Nganasanischen i.J. 2000. Sie war jahrelang in Wien als Lehrbeauftragte und Projektforscherin tätig und habilitierte in Wien 2011 (Typologie der Negation im Samojedischen und Obugrischen). Seit 2010 ist sie Professorin für Finno-Ugristik/Uralistik an der Universität Hamburg. Sie gehört zu den führenden Expertinnen der Samojedologie und hat selbst mehrere Feldforschungsreisen zu den Nganasanen, "dem nördlichsten Volk Eurasiens", gemacht.
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Veranstalter
EVSL, Abteilung für Finno-Ugristik
Kontakt
Johanna Laakso
Philologisch Kulturwissenschaftliche Fakultät
EVSL, Abteilung für Finno-Ugristik
43019
johanna.laakso@univie.ac.at
Erstellt am Dienstag, 07. Mai 2019, 14:44
Letzte Änderung am Dienstag, 14. Mai 2019, 10:59