Mittwoch, 15. Mai 2019, 17:00 - 20:00 iCal

IST DAS NOCH ÜBERSETZEN?

Wie Barrierefreiheit den traditionellen Übersetzungsbegriff verändert.

Ein Gastvortrag von Liisa Tiittula (Universität Helsinki)

Zentrum für Translationswissenschaften, Hörsaal 3
Gymnasiumstraße 50, 1190 Wien

Vortrag


Traditionell wird Übersetzen als interlinguale Tätigkeit definiert, die der Überwindung von Sprach- und Kulturbarrieren dient. Im Fokus haben somit die verbale Mitteilung und ihre Wiedergabe in einer anderen Sprache gelegen, auch wenn daneben auf die multimodale Gesamtheit Aufmerksamkeit geschenkt worden ist. Außerhalb des „eigentlichen“ Übersetzens (Jakobson 1959) fallen in der Translationswissenschaft neuere Formen, die ebenfalls zum Abbau der Kommunikationsbarrieren dienen, bei denen es sich aber nicht um Übersetzen zwischen Sprachen handelt: Bei der Audiodeskription werden visuelle Informationen verbalisiert (bei Beibehaltung der verbal-auditiven Informationen des Ausgangsmaterials), bei der Untertitelung für Hörgeschädigte und beim Schriftdolmetschen werden auditive Informationen in visuelle, schriftliche Form übertragen. Inwieweit diese Tätigkeiten als Übersetzen/Dolmetschen betrachtet werden, hängt u.a. von der Bezeichnung und der verwendeten Technik ab. Wenn ja, verändern diese Formen den traditionellen Übersetzungsbegriff, indem sie den Fokus stärker auf die Tätigkeit als Dienstleistung und das Kommunikationsereignis legen. Der Beitrag geht dieser Veränderung genauer nach und betrachtet die Frage auch aus der Perspektive der VermittlerInnen der Kommunikation und ihrer Ausbildung.


Veranstalter

Zentrum für Translationswissenschaft


Kontakt

Vanessa Michelle Beyer
Zentrum für Translationswissenschaft
Büro des Zentrums für Translationswissenschaft
58007
vanessa.michelle.beyer@univie.ac.at