Dienstag, 12. Mrz 2019, 18:30 - 20:00 iCal

„Synthese aus japanischem und europäischem tragischen Empfinden”?

Erich Frieds Bearbeitung von Izanagi und Izanami

Christine Ivanovic (Universität Wien)

Japanorama 2019, 11.3.-15.3. 2019

Institut für Ostasienwissenschaften-Japanologie, Seminarraum JAP 1
Spitalgasse 2, UniversitätsCampus Hof 2, Eingang 2.4, 1090 Wien

Vortrag


Der 1921 in Wien geborene Erich Fried floh 1938 vor den Nazis nach England und war dort einer der wichtigsten Vertreter des "Londoner Kreises" österreichischer AutorInnen und KünstlerInnen. Diesem Kreis gehörte auch Elias Canetti an, der Fried in den fünfziger Jahren auf den Stoff von Izanagi und Izanami aufmerksam machte. Fried schuf daraus das Hörspiel "Izanagi und Izanami", ein seltsames Hybrid, das über Zeiten, Sprachen, Medien und Kulturen hinweg Trauerarbeit zu leisten versucht. Das Hörspiel wurde nur zweimal zu Beginn der sechziger Jahre im Rahmen der "Österreichischen Hörspielwoche" im Westdeutschen Rundfunk gesendet. Der Vortrag schildert die Rekonstruktion der Entstehung und der Quellen dieses ungewöhnlichen Textes, der erst 2014 zum ersten Mal veröffentlicht werden konnte.

Christine Ivanovic Dissertation und Habilitation in Vergleichender Literaturwissenschaft (Universität Erlangen); 2003-11 Professorin für "Doitsu Bungaku" (Universität Tokyo). Seit 2011 Lehrtätigkeit an der Universität Wien, 2015-18 Berta-Karlik-Professorin. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Yoko Tawada, Kulturkontakt zwischen Japan und "dem Westen", Medienkomparatistik, Übersetzungsforschung und translationale Literatur.


Veranstalter

Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie und AAJ (Akademischer Arbeitskreis Japan)


Kontakt

Mag. Angela Kramer
Universität Wien
Institut für Ostasienwissenschaften - Japanologie
4277-43801
angela.kramer@univie.ac.at