Donnerstag, 19. April 2018, 18:30 - 21:00 iCal

Rassismus in der Hochschulbildung

Abgesagt

Dr. Emily Ngubia Kessé

Semperdepot, Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste, 1. Stock
Lehargasse 6, 1060 Wien

Vortrag


Rassismus als Realität im deutschsprachigen Raum anzuerkennen ist noch immer schwierig und wird weiterhin vor allem kleingeredet oder ignoriert. Das von Dr. Emily Ngubia Kessé geschriebenen Buch mit dem Titel: „eingeschrieben. Zeichen setzen gegen Rassismus an deutschen Hochschulen" zeigt differenziert, wie sehr dies gerade auch im deutschen Bildungssystem traurige Alltagspraxis ist. Rassismus schreibt sich in die Selbstvorstellungen von diskriminierten Personen ein, in Lehrpläne und Sprechstundentermine, in die Form, wie Bewerbungen beurteilt und Personen eingelesen werden, in Hausarbeitsthemen und Ansprachen. Zudem wird diskutiert, wie sich dies als Belastungsfaktor für Student_innen of Color ausdrückt. Im Vortrag wird sowohl ein spezifischer Schwerpunkt auf die verschiedenen strukturellen Ebenen von Rassismus gelegt als auch auf deren Ausdruck im universitären Leben und den Einfluss auf den persönlichen Bildungserfolg.

 

Dr. rer. Medic. Emily Ngubia Kessé

Mit einem akademischen Hintergrund in den Neurowissenschaften, liegt Ihr Forschungsschwerpunkt im Bereich von Rassismus und Sexismus, Machtverhältnisse und Wissensentstehung. Vor Kurzem hat sie diese Themen in der renommierten Fachzeitschrift „Gendered Neurocultures“ in ihrem Zusammenhang mit Neurobiologie thematisiert. Dr. Kessé theoretisierte in ihrem Artikel „Theorizing Race(ism) while NeuroGendering and NeuroCulturing“ das rassistische erkenntnistheoretische Fundament der Wissensproduktion im Kontext der Gehirnforschung.

In ihrer aktuellen Arbeit erforscht sie die psychologischen Auswirkungen rassifizierender Handlungspraxen, insbesondere in Bezug auf das deutsche Bildungssystem: im Jahr 2015 erschienen ihr erstes Buch „Eingeschrieben – Zeichen setzen gegen Rassismus an deutschen Hochschulen“. Ihr zweites Buch (http://wortenundmeer.net/fruehjahr-2018/stille-macht-emily-ngubia-kesse-hg/) untersucht wie Silence die Existenz und Stabilisierung rassistischer Strukturen propagiert.

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Veranstalter

Referat Genderforschung


Kontakt

Sushila Mesquita
Referat Genderforschung
4277-18455
sushila.mesquita@univie.ac.at