Mittwoch, 18. April 2018, 18:00 - 19:30 iCal

Adolf Loos in Havanna.

Gesellschaftspolitische Dimensionen der Ornamentdebatte in Kuba zwischen 1902–1940.

 

Dr. Regina Câmara

Institut für Kunstgeschichte AAKH Hof 9, Seminarraum 1
Spitalgasse 2, 1090 Wien

Vortrag


Die Kritik am architektonischen Ornament war maßgeblich für die Entstehung der

modernen Architektur. Wenige Jahre bevor Adolf Loos von “Ornament und Verbrechen”

sprach und eine Gestaltung der Bauten gemäß ihrer Funktionalität einforderte, proklamierte

Kuba seine Unabhängigkeit von Spanien (1902), was eine rege, Havanna stark

prägende Bautätigkeit nach sich zog. Loos’ Kritik hatte auch einen sozialkritischen

und politischen Hintergrund; für ihn war das Ornament mit der Habsburgermonarchie

und unwürdigen Arbeitsbedingungen verbunden. Die Architekten in Kuba griffen die

Debatten zum architektonischen Ornament auf und entwickelten eine spezifische Sichtweise.

Inwiefern erlaubt der lateinamerikanisch-kubanische Blick auf das Ornament

zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Neubewertung des architektonischen Ornaments,

gerade auch aus gesellschaftspolitischer

Hinsicht?

Regina Câmara promovierte in Geschichte (Universität Hamburg) über brasilianischen Film

und Entwicklungspolitik

in den 1950er Jahren, war als Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin

an den Universitäten Potsdam, Brasília, Hannover und Wien tätig, kuratierte

Filmreihen für nichtkommerzielle Kinos in Berlin, Potsdam, Wien und Hamburg, arbeitete

journalistisch und absolvierte das Mentoringprogramm für Habilitandinnen der Universität

Wien. Sie arbeitet an einem Buch über die Ornamentdebatte in Kuba zwischen 1902 und 1940.

PosterBrückenschlag-


Veranstalter

Forschungsschwerpunkt "Visuelle Kulturgeschichte - Kulturen und Medien des Visuellen" der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät,Universität Wien


Kontakt

Marion Meyer
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Klassische Archäologie
+43-1-4277-40601
marion.meyer@univie.ac.at