Donnerstag, 15. November 2018, 10:00 - 19:00 iCal

MEDIAS IN RES, MEDIA IN MEDIA.

Literatur und andere Gedächtnismedien im Spanien des XI. bis XIII. Jahrhunderts

Institut für Romanistik
Spitalgasse 2, AAKH Hof 8, 1090 Wien

Tagung, Konferenz, Kongress, Symposium


Weitere Termine

Freitag, 16. November 2018, 10:00 - 19:00

Samstag, 17. November 2018, 10:00 - 18:00

Nicht ‘die Vergangenheit repräsentieren’, sondern ‘sie im Bezug auf die aktuellen Interessen und Bedürfnissen darstellen’: das ist das Ziel des institutionalisierten Gedächtnisses.

Die Etymologie vom Verb "recordare" ist für die Rolle des Gedächtnisses in einer Gesellschaft bezeichnend. Aus einer tausendjährigen Distanz können wir sagen, dass die Zahl der Medien, die im Mittelalter die flüchtige Natur der Gegenwart überwinden konnten, ziemlich gering ist. Aus diesem Grund waren Buchstaben, Bilder und ihre Kombinationen damals die dominanten Medien. Dank ihnen war es möglich, die Vergangenheit zu (re)präsentieren und das offizielle Gedächtnis zu (trans)formieren.

Literatur was ein mächtiges Medium des mittelalterlichen Gedächtnisses. Wegen des beschränkten Zugangs ist Literatur des Mittelalters – sowie die anderen Formen der Kunst – nicht individualistisch, sondern im Rahmen des Mäzenatentums zu betrachten. In der so gestalteten Kommunikation und Konstellation waren literarische Ausdrucksformen mächtige Teilnehmer im kontinuierlichen Prozess der Selbstbeobachtung und Selbstvergegenwärtigung der Gesellschaften.

"Medias in res": Der Titel der Konferenz wird metaphorisch verwendet, und zwar im doppelten Sinne. Erstens wird er im zeitlichen Sinne verwendet, um den Zeitraum der 11.-13. Jahrhunderte als den allgemeinen thematischen Rahmen zu bezeichnen. Diese turbulente Epoche schließt das große Bevölkerungswachstum, sozio-ökonomische Entwicklung, geistliche Reform, Aufstieg und Kodifizierung der höfischen Kultur, allmähliche Entwicklung des Hofes und zentralisierende Tendenzen der Könige auf der Iberischen Halbinsel ein. Zweitens wird der Begriff "medias in res" verwendet, um den Tagungsschwerpunkt geographisch zu beschränken: das Königreich Kastilien und seine Dominanz, widergespiegelt im Vorrang des castellano im offiziellen Diskurs, bilden den zusätzlichen thematischen Rahmen der Konferenz. Dabei werden komplexe Beziehungen mit den anderen Königreichen und Machtzentren, innerhalb und außerhalb der Iberischen Halbinsel, nicht ausgeschlossen.

Diese interdisziplinäre Konferenz untersucht spezifische und konkrete Themen, um sie dann auf der theoretischen und methodologischen Metaebene zu betrachten, zu analysieren und entgegenzusetzen. Literatur, Historiographie, linguistische Situation, Buchmalerei und Text-Bild-Relationen, kodikologische und funktionale Analyse sind nur einige der vielen Felder, die im Rahmen der Konferenz diskutiert werden sollen. Für ein anspruchsvolles Programm und intensive Debatten werden international anerkannte AkademikerInnen und ForscherInnen sorgen. Außerdem soll diese Konferenz auch NachwuchswissenschaftlerInnen die Gelegenheit bieten, ihre Arbeiten innerhalb der Tagung vorzustellen und ihre Beiträge in den Fachdiskurs zu integrieren.

Sowohl Vorträge als auch Debatten werden auf Spanisch oder Englisch geführt.

 

Organisatorinnen: Mag. Marija Blaskovic, MA; o. Univ.-Prof. Dr. Friederike Hassauer, MA

(USA)

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Veranstalter

Institut für Romanistik


Um Anmeldung wird gebeten


Kontakt

Marija Blaskovic
Institut für Romanistik
+43-1-4277-42616
marija.blaskovic@univie.ac.at