Donnerstag, 19. April 2018, 18:30 - 20:30 iCal
ipw lecture mit Dagmar Comtesse
Fake News und Kontingenz. Wahrheitsansprüche in der Politik und das Kontingenzdenken des Politischen
Hörsaal 2, Institut für Politikwissenschaft, NIG, 2. Stock
Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Vortrag
Wenn radikale Demokratie „die Grundlagen aller Gewißheit auflöst“ (Lefort), kann sie dann noch Fake News kritisieren? Im Fahrwasser der (konstruktivistischen) Wissenschaftskritik und der poststrukturalistischen Sprachphilosophie hat die politische Theorie der radikalen Demokratie rationale Einsicht und Konsens als Verdeckung von Macht und Stillstellung von Konflikten gebrandmarkt. Obwohl sie das Erstarken des Rechtspopulismus prognostizierte, gerade weil dieser mehr auf Affekte als auf Argumente setzt, wird ihr nun kein Angriff auf das „Gefühl“ zugetraut, das die ‚alternativen Fakten‘ legitimieren soll. Doch das Kontingenzdenken löst nicht nur Objektivitäten auf, sondern treibt zu einer steten Machtanalyse an. So lässt sich die „Produktion von Unwissenheit“ (Robert Proctor) auf ökonomische Interessen und politische Machtkonstellationen zurückführen und beispielsweise der Zweifel am Klimawandel als langjährige Politik verschiedener US-Administrationen entlarven.
Veranstalter
Institut für Politikwissenschaft
Kontakt
Miriam Haselbacher
Institut für Politikwissenschaft
+43 1 4277-49446
miriam.haselbacher@univie.ac.at
Erstellt am Mittwoch, 28. Februar 2018, 14:51
Letzte Änderung am Donnerstag, 01. März 2018, 08:32