Mittwoch, 02. Mai 2018, 18:30 - 20:00 iCal

Geschichte am Mittwoch

Patrick Kindervater (Marburg): Die (Un-)Heilige Allianz und die Vereinigten Staaten von Amerika

Hörsaal 30 (HS) im Hauptgebäude der Universität Wien
Universitätsring 1, 1010 Wien

Vortrag


Der von Zar Alexander I. im Nachgang des Wiener Kongresses initiierten Heiligen Allianz hängt seit langer Zeit ein äußerst negativer Ruf als rückwärtsgewandtes Instrument der Unterdrückung an. Dies hat sich erst in den letzten Jahren langsam geändert.

Für die Vereinigten Staaten von Amerika waren indes die vermuteten Interventionspläne der europäischen Großmächte in Südamerika Anlass für die einseitige Formulierung von Grundsätzen der internationalen Politik, der „Monroe Doktrin“.

Der Vortrag wird sich auf die verschiedenen Veränderungen in der öffentlichen Wahrnehmung des in den USA auch als Unheilige Allianz bekannten Bündnisses zwischen 1816 und 1854 beziehen. Obwohl es zunächst eigenartig erscheinen mag, diese Liga europäischer Monarchen aus der Perspektive der amerikanischen Presse zu untersuchen, werden die aufgeworfenen Thesen die hohe Relevanz der Heiligen Allianz für eine Vielzahl an amerikanischen Debatten aufzeigen. Dabei wurde sie vom Vorbild einer neuen christlichen Vereinigung zu einem wirkungsvollen Feindbild. Kurz gefasst halfen Ideen über das europäische Bündnis dabei, den amerikanischen Diskurs über gesellschaftliche Zielvorstellungen maßgeblich zu prägen.

 

Zum Vortragenden:

Patrick Kindervater arbeitet an der Philipps-Universität in Marburg an seiner Dissertation. Er war als wissenschaftliche Hilfskraft im Teilprojekt Dynastische Eheverträge und Versicherheitlichung im Sonderforschungsbereich 138 „Dynamiken der Sicherheit“ beschäftigt und ist derzeit assoziiertes Mitglied am Integrierten Graduiertenkolleg des Marburg-Gießener Forschungsverbundes. Er ist Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. Seine Forschungsinteressen umfassen transnationale Geschichte, Sicherheitsforschung und die Geschichte der internationalen Beziehungen.

 

Zur Webseite der Veranstaltung


Veranstalter

Institut für Geschichte


Kontakt

Mag. Dr. Martina Fuchs
Institut für Geschichte
+43 1 4277-40801
martina.fuchs@univie.ac.at