Dienstag, 23. Mai 2017, 16:00 - 20:00 iCal

Karl Marx

Visionär des Kapitalismus und analytische Ökonomie

Skylounge (12. OG) - Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien

Diskussion, Round Table


Kein Werk zur Ökonomie hat den Diskurs über Wirtschaftsordnungen so stark geprägt wie Das Kapital von Karl Marx, dessen erster Band vor 150 Jahren veröffentlicht wurde. Eine scharfe Kritik der ökonomischen und sozialen Struktur der neuen, von industrieller Produktion geprägten Gesellschaft wird darin dargelegt. Die in der Analyse verwendeten Konzepte hatte Marx selbst entwickelt.

 

Die Verwendung des von seinen Mitstreitern geprägten Ausdrucks Kapitalismus für eine von rascher wirtschaftlicher Entwicklung und Ausbeutung gekennzeichneten Gesellschaftsordnung ist in politischen Diskussionen nicht auf überzeugte Marxisten beschränkt geblieben. Bis heute werden viele negativ erlebten Aspekte der jeweils gegenwärtigen Gesellschaft mit Elementen der Theorie von Marx kommentiert und analysiert – heute sind das: steigende Ungleichheit, Krisen, Armut, Zerstörung der Umwelt. Noch die Ausdrücke Spätkapitalismus und Postkapitalismus weisen auf die Ideen von Marx.

Also, hatte er recht? Wir wollen die Frage anders stellen: Was macht seine Analyse so faszinierend, dass die darin entwickelten Begriffe und die dort zu findenden Darstellungen der wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten auch heute noch tauglich erscheinen, Probleme der Gegenwart zu diskutieren? Die Prophezeiung des Kommens einer fundamental anderen, gerechteren Gesellschaft war es nicht. Ihre Bedeutung ist verblasst, wohl auch in Folge der Erfahrungen mit den Versuchen ihrer Verwirklichung.

 

Hingegen erweist sich Marx‘ einzigartige Erfassung der modernen Wirtschaft mit ihrer Dynamik und ihren Widersprüchen als eine weiterhin brauchbare Folie für ein Verständnis auch gegenwärtiger Tendenzen. Seine Analyse gibt eine bis heute anhaltende Vision des Kapitalismus. Diese Vision und die theoretischen Ansätze für dessen Analyse sollen in drei Referaten diskutiert werden.

Im ersten Teil geht es um die von Marx weiterentwickelten Ideen aus dem 18. Jhd. einer langfristigen historischen Entwicklung. Im zweiten Teil wird die von Marx entwickelten im engeren Sinn ökonomischen Konzepte seiner Theorie dargestellt. Im letzten Teil geht es um die Diskussion der Marxschen Konzepte in der frühen sozialistischen Bewegung in Europa.

 


Veranstalter

Universität Wien, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften


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Kontakt

Anna Moosbeckhofer
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Öffentlichkeitsarbeit
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