Donnerstag, 03. November 2016, 16:45 - 18:15 iCal

ipw lecture mit Joachim Hirsch

Der nationale Wettbewerbsstaat und seine Krise

Hörsaal 31, Hauptgebäude der Universität Wien
Universitätsring 1, 1010 Wien

Lecture


Als Wettbewerbsstaat wird der Staatstyp bezeichnet, der sich im Rahmen der neoliberalen Offensive seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts herausgebildet hat. Durch die Deregulierung der Waren- und Finanzmärkte wurden die Staaten einem verstärkten Konkurrenzdruck unterworfen. Der Zwang, sich als optimaler Kapitalstandort anzubieten, hatte wesentliche politische Folgen: Austeritäts- und Lohnsenkungspolitik, Sozialstaatsabbau u.a.m. Die Transformation zum wettbewerbsstaatlichen System ist eine Folge der Krise des fordistischen Nachkriegskapitalismus und zugleich eine Ursache für die aktuellen Krisenentwicklungen. Dies hat mehrere Dimensionen: die Verschiebung der Einkommensverteilung zugunsten des Kapitals verstärkt die Tendenz zu einer krisenhaften Überakkumulation, Prekarisierung und Sozialstaatsabbau treiben die gesellschaftliche Spaltung voran, die eingeschränkten staatlichen Interventionsspielräume führen zu einer Krise der liberalen Demokratie und die internationalen ökonomischen Ungleichheiten verstärken sich, was sich aktuell an der Krise der EU zeigt. Gefragt werden soll, welche Alternativen es dazu gibt und welche gesellschaftlichen Kräfte dafür eintreten können.

Zur Webseite der Veranstaltung


Veranstalter

Institut für Politikwissenschaft


Kontakt

Johannes Starkbaum
Universität Wien
Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien
+ 43 1 4277
johannes.starkbaum@univie.ac.at