Veranstaltungstipp

Montag, 04. April 2016, 17:15 - 19:00 iCal

194. Institutsseminar, Dr. Alois Haidinger

Beobachtungen zum Skriptorium des Stiftes Heiligenkreuz von 1133 bis um 1200

Hörsaal des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung
Universitätsring 1, 1010 Wien

Seminar, Workshop, Kurs


Die 1133 von Leopold III. gegründete und von Mönchen aus Morimond besiedelte Zisterze Heiligenkreuz beherbergt noch rund 140 Manuskripte aus dem ersten Jahrhundert ihres Bestehens. Diese werden seit 2010 von Alois Haidinger und Franz Lackner bearbeitet. Die Ergebnisse des Unternehmens werden sowohl über die Websites www.manuscripta.at (in-haltliche Beschreibungen) und www.scriptoria.at (paläographische Untersuchungen) als auch im Druck veröffentlicht.

Eine in Heiligenkreuz im Zeitraum 1142/1147 entstandene Bücherliste verzeichnet rund 70 Handschriften, von denen etwas mehr als die Hälfte mit Manuskripten des Stiftes und der Österreichischen Nationalbibliothek identifiziert werden kann. Von diesen wurden etwa 35 im Zeitraum 1134/1147 im Skriptorium des Stiftes kopiert. Rund 50 Manuskripte, die in der Bücherliste nicht aufscheinen, jedoch unter Beteiligung von bereits 1134/1147 nachweisba-ren Schreibern geschrieben wurden, sind wohl überwiegend im dritten Viertel des 12. Jahr-hunderts entstanden. Jeweils einige wenige Handschriften können aufgrund von Parallelen in Schrift und/oder Buchschmuck zu den Bänden des 1183/1200 zu datierenden Magnum Legendarium Austriacum beziehungsweise zum Antiphonar des Abtes Wernher († 1228) zeitlich eingeordnet werden. Schreiber des Heiligenkreuzer Skriptoriums waren auch für Baumgartenberg, Garsten, Lilienfeld, Rein, und Zwettl tätig.


Veranstalter

Institut für Österreichische Geschichtsforschung


Kontakt

Stefanie Gruber
Institut für Österreichische Geschichtsforschung
27206
stefanie.gruber@univie.ac.at