Donnerstag, 10. Dezember 2015, 19:00 - 20:30 iCal

streitpaar - Verfahren in Ehesachen

Präsentation der aktuellen Ausgabe der "Frühneuzeit-Info" und Launch des Webportals "Ehen vor Gericht"

Lesesaal des Instituts für Geschichte
Universitätsring 1, 1010 Wien

Präsentation


Vor kur­zem ist die aktu­elle Aus­gabe der "Frühneuzeit-Info" zum Thema "streit­paar – Ver­fah­ren in Ehe­sa­chen" erschie­nen. Am 10. Dezem­ber 2015 fin­det die Prä­sen­ta­tion des Hefts sowie des Web­por­tals des vom öster­rei­chi­schen Wis­sen­schafts­fonds geför­der­ten For­schungs­pro­jekts "Ehen vor Gericht" statt.

 

Web­por­tal “Ehen vor Gericht”

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Die Vor­be­rei­tun­gen für das neue Web­por­tal lau­fen auf Hoch­tou­ren. Die neue Web­seite wird die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen ebenso wie die über­lie­fer­ten Quel­len und die Vor­gangs­weise bei der Quel­len­er­he­bung skiz­zie­ren. In die Web­seite ein­ge­bun­den wurde dar­über hin­aus eine Online­da­ten­bank, in der sich Infor­ma­tio­nen zu über 2.100 Ehe­paa­ren aus dem Zeit­raum zwi­schen der Mitte des 16. und der Mitte des 19. Jahr­hun­derts befin­den. Wie bis­her, wird das Web­por­tal auch einen Blog umfas­sen, der regel­mä­ßig aktu­elle Infor­ma­tio­nen und Ankün­di­gun­gen ver­öf­fent­li­chen wird.

 

Frühneuzeit-Info 26/2015

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Der the­ma­ti­sche Schwer­punkt der aktu­el­len Aus­gabe ver­sam­melt die Bei­träge der im Sep­tem­ber 2014 in Wien abge­hal­te­nen Abschluss­ta­gung des genann­ten For­schungs­pro­jekts. Der zeit­li­che Rah­men des Hef­tes reicht vom Spät­mit­tel­al­ter bis ins aus­ge­hende 19. Jahr­hun­dert. Die Zusam­men­schau der ein­zel­nen Bei­träge ermög­licht den Ver­gleich kirch­li­cher und welt­li­cher Ehe­ver­fah­ren sowie das In-Bezug-Setzen der Gerichts­pra­xis unter­schied­li­cher Regio­nen bzw. Rechts­ge­biete und Kon­fes­sio­nen. Einen Schwer­punkt bil­den die viel­fäl­ti­gen, oft kom­plex inein­an­der ver­strick­ten Ehe­ver­fah­ren und die von den Streit­par­teien (bzw. deren Anwäl­ten) vor­ge­brach­ten Kon­flikt­fel­der. Der obrig­keit­li­che Umgang mit „eigen­mäch­ti­gen Tren­nun­gen“ und „biga­men“ Ehen sowie die Rege­lung der Schei­dungs­fol­gen bil­den einen wei­te­ren Schwer­punkt des Hef­tes. The­ma­ti­siert wer­den dar­über hin­aus auch Ver­fah­ren, in wel­chen der Sta­tus von Ehe­ver­löb­nis­sen zur Dis­kus­sion stand.

Die Bei­träge ver­deut­li­chen, dass neben sozio­kul­tu­rel­len Kate­go­rien wie Geschlecht, Alter, sozia­ler Stand und dem Besitz von öko­no­mi­schem und sozia­lem Kapi­tal vor allem auch das jeweils gül­tige Ehegüter-, Erb– und Obsor­ge­recht erheb­li­chen Ein­fluss dar­auf hatte, ob eine Schei­dung bzw. Tren­nung von Tisch und Bett eine leb­bare Option dar­stellte. Metho­disch ver­bin­det die ein­zel­nen Bei­träge zudem die Her­an­ge­hens­weise, Mikro– und Makro­bene nicht als Gegen­sätze zu betrach­ten. Sicht­bar wer­den so Kon­ti­nui­tä­ten und Dis­kon­ti­nui­tä­ten des kano­ni­schen und welt­li­chen Ehe­rechts ebenso wie Fein­hei­ten in den Argu­men­ta­ti­ons­stra­te­gien der Streitparteien.

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Veranstalter

Institut für Geschichte


Kontakt

Georg Tschannett
Institut für Geschichte
+43 1 4277 40859
georg.tschannett@univie.ac.at