Mittwoch, 20. Mai 2015, 18:15 - 20:00 iCal

Geographisches Kolloquium-DI Dr. Heide Studer

"Stadt aushandeln: Planung und urbane Praktiken"

NIG
Universitätsstraße 7/5, 1010 Wien

Vortrag


Anhand der marokkanischen Kleinstadt Kasba Tadla, einer “ordinary city” (Robinson 2006), wird das Spannungsverhältnis von Stadtplanung und urbanen Praktiken diskutiert. Ausgehend von einer Mikroperspektive auf Raum, stellt der Vortrag alltägliche urbane Praktiken und deren Bedeutung für die Herstellung von städtischem Raum am Beispiel der Lebensmittelversorgung vor. Dadurch wird die Stadt als relationaler Raum (Ardener 1993, Löw 2001, Massey 1994, 2006) sichtbar, mit raum-zeitlichen Rhythmen, die mit der baulichräumlichen Austattung, der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und Beziehungsmustern in Zusammenhang stehen. Nicht in allen Fällen stehen Entscheidungsträger der Stadtplanung diesen Praktiken offen gegenüber und sorgen für gute Rahmenbedingungen.

Da Marokko sich in einem Demokratisierungsprozess befindet, gewinnt Partizipation an Bedeutung. Auch in Planungsprozessen gibt es dafür erste Ansätze, wie bei einem Prozess in Kasba Tadla zur Stadterweiterung in Kooperation von Stadtgemeinde und Bewohnern eines Stadtquartiers bzw. dem lokalen Stamm. Solche Zugänge bergen das Potential von gemeinsamen, lokal verankerten Ansätzen der Stadtentwicklung.

Am MITTWOCH, 20. MAI 2015, 18 UHR c.t.

DIin.Drin. Heide Studer ist Landschaftsplanerin, Sozialanthropologin und Teilhaberin des Planungsbüros tilia in Wien und Mödling, das an den Schnittstellen von Planung und Sozialforschung arbeitet. Sie unterrichtet als Lektorin an der Universität für Bodenkultur, der Universität Wien und Pädagogischen Hochschulen zu Zusammenhängen von Raum, Planung und sozialen Praktiken.


Veranstalter

Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien


Kontakt

Aleksandra Tyjan
Institut für Geographie und Regionalforschung
Geoökologie
48606
aleksandra.tyjan@univie.ac.at