Dienstag, 21. April 2015, 17:00 - 19:00 iCal

Archelaos, die Tarkondimotiden und ...

... der Beginn der Münzprägung in Anazarbos.

Gastvortrag von Prof. Dr. Ruprecht Ziegler (Duisburg-Essen)

Institut für Numismatik und Geldgeschichte
Franz Klein-Gasse 1, 1190 Wien

Vortrag


Die städtische Münzprägung setzte in Anazarbos in der zweiten Hälfte des 1. Jh. v. Chr. ein.

Die Feindatierung ist jedoch umstritten. Die spätere kilikische Metropole Anazarbos, die ihren Aufstieg der von Pompeius und Marcus Antonius geförderten Dynastie der Tarkondimotiden verdankte, war in dieser Zeit noch eine vergleichsweise unbedeutende Gebietskörperschaft. In jüngerer Zeit wird der Beginn der Prägetätigkeit in die Jahre zwischen 30 und 20 v. Chr. datiert, also in die Phase unmittelbar nach Octavians Sieg bei Actium. Ist dieser Ansatz haltbar? Um den Beginn der Prägetätigkeit zeitlich einordnen zu können, ist es unumgänglich danach zu fragen, wer das Gebiet um die Städte Anazarbos und Hierapolis Kastabala in diesen Jahren kontrollierte. Da die Tarkondimotiden aufgrund ihres Engagements für Antonius in Ungnade gefallen waren und den Königstitel nicht mehr führen durften, vertraute Octavian deren ehemaliges Herrschaftsgebiet dem kappadokischen Klientelkönig Archelaos an. Der Referent hält den bisherigen Datierungsansatz für sehr unwahrscheinlich und plädiert für eine Frühdatierung. Seiner Meinung nach erfolgte die Ausgabe der ersten städtischen Münzen in Anazarbos etwa parallel zu der der königlichen Münzen des Tarkondimotos I. (etwa 39 bis 31 v. Chr.).


Veranstalter

Institut für Numismatik und Geldgeschichte


Kontakt

Hubert Emmerig
Institut für Numismatik und Geldgeschichte
01 4277 40705
hubert.emmerig@univie.ac.at