Donnerstag, 07. Mai 2015, 19:30 - 20:00 iCal
Michael Mönninger (Berlin/Braunschweig)
Widerspenstiger Vorkämpfer. Camillo Sitte und die Wiener Moderne
Vortrag im Rahmen des internationalen Symposions: Architektur und Literatur in Wien, 1890-1930
Bauformen der Imagination III
Organisation: Sebastian Hackenschmidt (MAK Wien), Roland Innerhofer (Universität Wien) und Detlev Schöttker (ZfL Berlin) unter Mitarbeit von Rebecca Schönsee
Eine Kooperation der Universität Wien mit dem MAK Wien
MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst
Stubenring 5, 1010 Wien
Vortrag
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Architekturdebatten in Mitteleuropa durch zwei richtungsweisende Ideen geprägt: zum einen die Forderung nach einem neuen, gegenwartsbezogenen Stil, zum anderen die Entwicklung von Theorien zur Raumwahrnehmung. Die Debatten wurden von Architekten angeregt und getragen. Mit den Schriften von Camillo Sitte, Otto Wagner, Joseph Maria Olbrich, Adolf Loos, Josef Frank, Alois Riegl u.a. gingen dabei von Wien wesentliche Impulse zur Erneuerung der Architektur- und Raumauffassung aus.
Gelebte und erlebte Räume werden vor allem in der Literatur vergegenwärtigt. Doch ist bisher, wenn man von der Publizistik absieht, weitgehend unbekannt, wie die Literatur in Wien auf den Wandel der Architekturauffassung seit Beginn des 20. Jahrhunderts reagierte, obwohl städtische Häuser und Räume in vielen Werken dargestellt werden: von Felix Saltens „Wurstelprater“ über Elias Canettis „Blendung“ und Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“ bis hin zu Heimito von Doderers „Strudlhofstiege“ (um nur einige der bekanntesten zu nennen). Auch die Manifeste von Architekten der Wiener Moderne haben literarischen Charakter, so dass sie eine eigenständige, über die Architektur hinausgehende Wirkung entfalten konnten.
Im Zentrum des Symposiums stehen u.a. folgende Fragen: Welchen Einfluss hatten die Architekturdebatten der Wiener Moderne auf die Literatur? Wie werden Häuser und städtische Räume in der Wiener Literatur dargestellt? Welche Bedeutung haben literarische Formen in Architektur-Schriften der Wiener Moderne?
Internationales Symposium veranstaltet vom Institut für Germanistik der Universität Wien in Kooperation mit dem MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst
Konzeption und Organisation: Sebastian Hackenschmidt (MAK Wien), Roland Innerhofer (Universität Wien) und Detlev Schöttker (ZfL Berlin) unter Mitarbeit von Rebecca Schönsee
Veranstalter
Institut für Germanistik, eine Kooperation der Universität Wien und des MAK Wien
Kontakt
Univ.-Ass. Dr. Rebecca Schönsee
Institut für Germanistik
01-4277-42184
dorothea.rebecca.schoensee@univie.ac.at
Erstellt am Donnerstag, 16. April 2015, 12:15
Letzte Änderung am Montag, 20. April 2015, 09:52