Donnerstag, 08. Januar 2015, 18:00 - 20:00 iCal
Götz Aly: Einsam gegen Volk und Führer
Wilhelm Röpkes ordoliberale Kritik am nationalen Sozialismus
Seminarraum am Institut für Ethik und Recht in der Medizin (Alte Kapelle)
Spitalgasse 2-4 / Hof 2.8, 1090 Wien
Vortrag
Kaum hatten Hitler und seine Partei die Regierung übernommen, belegten sie Professor Wilhelm Röpke (1900-1966) mit Berufsverbot. Er fiel zwar nicht unter die Hasskategorien Sozialist, Kommunist oder Jude, vielmehr galt der Ökonom den neuen Machthabern deshalb als unversöhnlicher Staatsfeind, weil er ohne jeden Kompromiss für Liberalismus, Marktwirtschaft und individuelle Freiheit focht. Seine Kritik kennzeichnet strikter Realismus und zutreffende Prognostik. So warnte er bereits vor den Reichstagswahlen 1930 in einem von ihm verfassten Flugblatt: Wer für die NSDAP stimme, solle später nicht behaupten, "er habe nicht gewusst, was daraus entstehen könnte"; vielmehr müsse er wissen, "dass er für den Krieg nach innen und nach außen, für sinnlose Zerstörung stimmt".
Götz Aly studierte Politische Wissenschaft und Geschichte. Er arbeitete für die »taz«, die »Berliner Zeitung« und als Gastprofessor (u.a. an der Universität Wien). 2002 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis, 2003 den Marion-Samuel-Preis, 2012 den Ludwig-Börne-Preis. Zahlreiche Publikationen, u.a.: "Die Belasteten. 'Euthanasie'-Morde 1939-1945. Eine Gesellschaftsgeschichte" (2013), "Warum die Juden? Warum die Deutschen? Gleichheit, Neid und Rassenhass 1800-1933" (2011); "Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus" (2005). Zahlreiche Übersetzungen. Er gehörte 2004-2010 zu den Mitbegründern und Herausgebern der Quellenedition "Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 - 1945". Im Februar 2015 erscheint sein neues Buch "Volk ohne Mitte".
Eine Veranstaltung des Instituts für Zeitgeschichte mit finanzieller Unterstützung durch die Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien.
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Veranstalter
Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
Kontakt
Marianne Ertl
Institut für Zeitgeschichte
4277-41202
marianne.ertl@univie.ac.at
Erstellt am Dienstag, 30. Dezember 2014, 12:09
Letzte Änderung am Mittwoch, 07. Januar 2015, 07:00