Mittwoch, 23. Oktober 2019, 19:30 - 22:00 iCal

Buchpräsentation und Diskussion Dieter Segert

"Der Kapitalismus muss radikal verändert werden, wie aber soll das gehen?" fragt der Politikwissenschaftler und Osteuropaexperte Dieter Segert zur Präsentation seines neuen Buches: "Transformation und politische Linke – eine ostdeutsche Perspektive" und diskutiert darüber mit Ulrich Brand.

Fachbereichsbibliothek Soziologie und Politikwissenschaft
Rooseveltplatz 2 /Erdgeschoß, 1090 Wien

Buchpräsentation, Lesung


Am 23. Oktober 2019 findet an der Fachbereichsbibliothek Soziologie und Politikwissenschaft die Präsentation des Buches "Transformation und politische Linke – eine ostdeutsche Perspektive" von Dieter Segert statt. Im Anschluss diskutiert der Autor mit Ulrich Brand, moderiert von Clara Moder.

 

Programm

Begrüßung: Beate Lang, Leiterin der FB Soziologie und Politikwissenschaft

Präsentation und Diskussion: Dieter Segert mit Ulrich Brand

Moderation: Clara Moder

Brot und Wein

 

Zum Buch

Dieter Segert, Transformation und politische Linke – eine ostdeutsche Perspektive (Hamburg, VSA-Verlag 2019)

 

Seit 200 Jahren zumindest existiert »die Moderne«. Eine Zeit der Umbrüche und des immer wieder Neuen. Jetzt scheint es aber so, als ob sich diese noch einmal übersteigern wollte. Die Informationsrevolution hat seit den 1980er Jahren eine bisher unbekannte Dimension der Beschleunigung des technischen Fortschritts erreicht, die im letzten Jahrzehnt in eine neue Qualität umschlägt. Ein grundlegender Umbruch findet statt. Eine Zukunft hat begonnen, die es in sich hat. Utopien und Dystopien werden wieder nachgefragt.

 

Warum aber war das bis jetzt die Stunde der rechten Populisten? Weshalb sind wir so wenig zum radikalen Umsteuern in der Lage? Man kann sich fragen: Liegt es an der überlieferten, heute unpassenden anthropologischen Grundsubstanz der Menschen? Sind es eigennützige Strategien starker Interessengruppen, die die erforderliche Veränderung behindern? In dem Buch werden zwei weitere Gründe für die scheinbar unerklärliche Unbeweglichkeit der aktuellen Politik herausgearbeitet. Sie wurden in der Transformation Osteuropas und Ostdeutschlands nach 1989 deutlich:

Zum einen haben die westlichen Sieger die Chance, aus dem Scheitern des sowjetischen Sozialismus zu lernen, bisher kaum genutzt. Die Meinungsführer zogen es vor, lauthals den eigenen Sieg zu feiern und vergaßen darüber, dass der eigene Status quo ebenso der Reparatur, und darüberhinaus eines radikalen Umbaus, bedurfte. Zum anderen ist eine der problematischen Folgen von 1989, dass eine wichtige menschliche Erkenntnisstrategie grundlegend diskreditiert wurde. Es handelt sich um die Orientierung der gegenwärtigen Politik an einer alternativen Zukunft, an Utopien, darauf gerichtet, aus Routinen und Denkschablonen ausbrechen zu können.

 

Das Buch handelt davon, wie die Erfahrungen der ostdeutschen und osteuropäischen Transformation so gedeutet werden könnten, dass Wege in eine nach-haltigere Zukunft sichtbar werden. Und es vergewissert sich der Rolle, die eine selbstgewisse Linke dabei spielen kann.

 

Herzliche Einladung!

 

Bild (c) Tom Segert

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Veranstalter

Fachbereichsbibliothek Soziologie und Politikwissenschaft


Kontakt

Beate Lang
Universitätsbibliothek Wien
Fachbereichsbibliothek Soziologie und Politikwissenschaft
+43-1-4277-16874
beate.lang@univie.ac.at