Veranstaltungstipp

Mittwoch, 08. November 2017, 14:00 - 20:00 iCal

Spuren des Tragischen im Theater der Gegenwart

Internationale Tagung veranstaltet von Silke Felber (Hertha-Firnberg-Stelle des FWF) / tfm (Universität Wien) in Kooperation mit S:PAM (Universität Gent)

Künstlerhaus 1050
Stolberggasse 26, 1050 Wien

Tagung, Konferenz, Kongress, Symposium


Weitere Termine

Donnerstag, 09. November 2017, 09:15 - 19:00

Freitag, 10. November 2017, 09:15 - 18:00

Internationale Tagung

Spuren des Tragischen im Theater der Gegenwart

Künstlerhaus 1050 Wien

8.-10. November 2017

Spätestens seitdem Weltwirtschaftskrise, Terrorbekämpfung, Massenflucht und Migration gravierende globale Herausforderungen darstellen, erweist sich die von der Theaterwissenschaft bereits seit geraumer Zeit postulierte Wiederkehr des Tragischen im Theater der Gegenwart als unübersehbar. Ausgehend von dieser Beobachtung fragt die Tagung danach, welche Spuren das Tragische in gegenwärtigen Theaterproduktionen bzw. -texten hinterlässt, und geht den ästhetischen Verfahren nach, die auf inszenatorischer und textproduktiver Ebene damit einhergehen. Wie wird Tragödie aktuell im Theater(-Text) gedacht? Wie verhält sich dieses Verständnis zu den drei fundamentalen Tragödientheorien, die die europäische Philosophie hervorgebracht hat, bzw. zu den Prozessmodellen der Teleologie (Aristoteles), der Dialektik (Hegel) und des Zyklus (Nietzsche), denen sie verpflichtet sind? Ist der Begriff des Postdramatischen für die Beschreibung gegenwärtiger künstlerischer Auseinandersetzungen mit dem Tragischen ausreichend oder bietet es sich an, weitere Konzepte dafür fruchtbar zu machen? Welchen Geschichtsbegriff postuliert die „Wiederkehr“ des Tragischen und welche politischen Implikationen ergeben sich daraus? Wie geht das Theater in der Nachfolge Einar Schleefs aktuell mit der Figuration des Chors um und welche Rückschlüsse lassen sich daraus hinsichtlich eines Denkens von Gemeinschaft und Individuum ableiten? Wie wirkt sich die gegenseitige Einflussnahme von performativer Praxis und philosophischer Theorie in Hinblick auf den Tragödienbegriff aus?

Die Tagung versammelt internationale WissenschafterInnen diverser Disziplinen sowie PraktikerInnen aus dem Bereich der Darstellenden Künste.

 

Keynotes

Ulrike Haß (Ruhr-Universität Bochum)

Hans-Thies Lehmann (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt)

Freddie Rokem (Tel Aviv University)

 

Veranstaltet von Silke Felber (Hertha-Firnberg-Stelle des FWF) / tfm (Universität Wien)

in Kooperation mit S:PAM (Universität Gent)

 

Konzeption und Organisation

Silke Felber, Charlotte Gruber

Mitarbeit

Wera Hippesroither

 

 

---Programm---

 

Mittwoch, 8. November

Künstlerhaus 1050 Wien, Stolberggasse 26

 

Wiederkehr des Tragischen?

 

14 Uhr

Silke Felber (Wien)

Eröffnung

 

Stefan Hulfeld (Wien)

Grußworte

 

14.45h

Hilde Haider (Wien)

(WIEDER-)BEGEGNUNGEN. Antike Tragödien im Theater des 21. Jahrhunderts

 

15.30h

Asmus Trautsch (Berlin)

Die tragische Gegenwart auf der Bühne: Wie kommen Makrostrukturen ins Theater?

 

– Pause –

 

16.45h

Annika Rink (Mainz)

Tragödie3 – Die Potenz des Tragischen

 

17.30h

Lutz Ellrich (Köln, Berlin)

Die (spürbare) Latenz des Tragischen im Theater der Gegenwart

 

– Pause –

 

19.00h

Hans-Thies Lehmann (Frankfurt)

Keynote:

Palaia Diaphora. Der alte Hader zwischen Philosophie und Tragödie und das Theater heute

(Videovortrag)

 

Im Anschluss Brot & Wein

 

Donnerstag, 9. November

Künstlerhaus 1050 Wien, Stolberggasse 26

 

Antigone revisited

Moderation: Stefan Hulfeld (Wien)

 

9.15h

Freddie Rokem (Tel Aviv)

Keynote:

What’s Niobe to her? Revolt and Lament in Productions and Readings of Antigone

 

10.15h

Artur Pelka (Lódz)

Antigones Nachkommen

 

– Pause –

 

11.30h

Nicole Haitzinger (Salzburg)

Antigone Sr.: Das kreolisierte Tragische in den szenischen Künsten der Gegenwart

 

12.15h

Nadine Jessen (Wien) / Martin Jörg Schäfer (Hamburg)

Neubefragung der Affekte. Tragödienreferenzen bei Trajal Harell und Ann-Liv Young

 

– Mittagspause –

 

Tragödie und Hikesie

Moderation: Inge Arteel (Brüssel)

 

14.30h

Tamara Fröhler (Tübingen)

Iphigenia unbound – Zur Tragödie als Denkform des engagierten Theaters

 

15.15h

Vicky Angelaki (Reading)

Democracy for the Dispossessed: Radical Approaches to Greek Tragedy in Contemporary Austrian Theatre

 

– Pause –

 

16.30h

Bernhard Greiner (Tübingen)

Gott/Schutz-Befohlen: Elfriede Jelineks Umkehrung tragischer Narrative des Aischylos und Nietzsches

 

17.15h

Patrick Primavesi (Leipzig)

Flucht, Asyl und Theater

 

Freitag, 10. November

Künstlerhaus 1050 Wien, Stolberggasse 26

 

Figurationen des Tragischen

Moderation: Monika Meister (Wien)

 

9.15h

Ulrike Haß (Bochum)

Keynote:

Palimpseste für ein Theater der Gegenwart

 

10.15h

Sebastian Kirsch (Bochum)

Sorge und Erkenntnis, Chor und Protagonist

 

– Pause –

 

11.30h

Inge Arteel (Brüssel)

Vereinzelte. Sichtbare und hörbare Einsamkeit in neueren Inszenierungen von Medea und Tod des Empedokles

 

12.15h

Silke Felber (Wien)

Perlentauchen. Benjamin, Arendt, Jelinek

 

– Mittagspause –

 

Schichten des Tragischen

Moderation: Gabriele C. Pfeiffer (Wien)

 

14.30h

Stella Lange (Innsbruck)

Europa – eine Tragödie? Milo Raus Empire (2016) und die Suche nach einem „Schluss“

 

15.15h

David Krych (Wien)

„Der Anfang der Geschichte.“ Zur Verbindung vom Tragischen und von Ursprungsnarrativen in Kunsttheater und Theaterwissenschaft

 

– Pause –

 

16.30h

Lorenz Aggermann (Gießen)

Prometheus. Materialisationen des Tragischen im (gegenwärtigen) Musiktheater

 

– Ende –

 

 

 

 

Keyfoto (c) Guido Mencari; Orestea (una commedia organica?), Romeo Castellucci / Socìetas Raffaello Sanzio, 2015


Veranstalter

Silke Felber, tfm Universität Wien, in Kooperation mit S:PAM (Universität Gent)


Kontakt

Wera Hippesroither
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien
0699/15024351
wera.hippesroither@univie.ac.at