Dienstag, 15. Oktober 2013, 19:00 - 20:00 iCal

Buchpräsentation Galizien

Peripherie der Moderne - Moderne der Peripherie?

Hrsg. von Elisabeth Haid, Stephanie Weismann und Burkhard Wöller

Tagungsband des Doktoratskollegs "Das österreichische Galizien und sein multikulturelles Erbe"

Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte
Institut für Osteuropäische Geschichte, Spitalgasse 2, Hof 3 (Campus), 1090 Wien

Buchpräsentation, Lesung


„Armenhaus Europas“ und „Halb-Asien“ – so hieß es im 19. Jahrhundert über das habsburgische Kronland Galizien. Man war der Auffassung, dass diese „rückständige“ Grenzregion am nordöstlichen Rand der Donaumonarchie von den „Errungenschaften der Moderne“ kaum berührt sei. Ein differenzierteres Bild der galizischen „Peripherie“ hingegen möchte dieser Tagungsband des Doktoratskollegs „Das österreichische Galizien und sein multikulturelles Erbe“ der Universität Wien zeichnen. In den geschichts- und literaturwissenschaftlichen Beiträgen werden unterschiedliche Facetten der Moderne dieser multiethnischen und plurikulturellen Region beleuchtet und spezifisch galizische Ausprägungen thematisiert. Dabei wird Galizien nicht zur bloßen „Peripherie der Moderne“ reduziert, sondern im Gegenteil als nahezu idealer Verhandlungsort der „Vielfalt der Moderne“ verstanden. Im Blickpunkt stehen unterschiedliche Selbst- und Fremdzuschreibungen Galiziens innerhalb der Diskurse um die Moderne. Dabei spannt sich der Bogen von modernen Krisensymptomen, neuen nationalen Ideologien, innerjüdischen Assimilationsdebatten und interreligiösen Spannungen über die unterschiedlichen Auswirkungen von Modernisierungsprozessen in Verwaltung, Politik und Militär bis hin zur Konstruktion Galiziens als postmodernem Erinnerungsraum in der Gegenwart.


Veranstalter

Doktoratskolleg Galizien


Kontakt

Elisabeth Haid
Institut für Osteuropäische Geschichte
+43-1-4277-41114
elisabeth.haid@univie.ac.at