Donnerstag, 22. März 2018, 18:30 - 20:30 iCal
ipw lecture mit Franziska Martinsen
‚Aufteilung des Sinnlichen‘. Widerständige Wahrnehmung von Peripherie und Zentrum im postkolonialen Kontext
Hörsaal 2, Institut für Politikwissenschaft, NIG, 2. Stock
Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Vortrag
Der Vortrag untersucht anhand von Jacques Rancières ästhetisch-politischem Konzept der „Aufteilung des Sinnlichen“ die epistemischen, ethischen und politischen Differenzen im Deutungsstreit um die Wahrnehmung von ‚Peripherie‘ und ‚Zentrum‘ im postkolonialen Kontext. Während der akademische Diskurs hierzu bereits eine Fülle an theoretischen Reflexionen hervorgebracht hat, richtet der Vortrag das Augenmerk vor allem auf zeitgenössische künstlerische Positionen, die sich kritisch – und durchaus widerspruchsvoll – mit dem Umgang mit historischem Unrecht in Postkonflikt- und postkolonialen Gesellschaften auseinandersetzen. Diese streitbaren Positionen werden als politische Möglichkeitsräume erläutert, in denen individuelle Handlungsoptionen der Reflexion und der Ermächtigung entstehen können – auch, oder gerade weil einfache Antworten auf die Frage nach einer angemessenen Entschuldigung und Wiedergutmachung für Menschenrechtsverletzungen unter kolonialer Herrschaft nicht ohne weiteres gegeben werden können. Es geht daher vor allem darum zu zeigen, inwiefern gerade im dissensualen „Vorhandensein zweier Welten in einer einzigen“ (Rancière) Handlungen zu politischen Handlungen werden können.
Veranstalter
Institut für Politikwissenschaft
Kontakt
Miriam Haselbacher
Institut für Politikwissenschaft
+43 1 4277-49446
miriam.haselbacher@univie.ac.at
Erstellt am Mittwoch, 28. Februar 2018, 14:40
Letzte Änderung am Donnerstag, 01. März 2018, 08:33