Montag, 20. November 2017, 17:15 - 19:00 iCal

217. Institutsseminar

Erinnerter Bauernbefreier versus verhasster (und danach vergessener) Nationalhetzer Hans Kudlichs zweites Leben in Österreich und in der Tschechischen Republik

Hörsaal des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung
Universitätsring 1, 1010 Wien

Seminar, Workshop, Kurs


Hans Kudlich ist ein typisches Beispiel für ein national gespaltenes Gedächtnis – für die deutschsprachige Bevölkerung (zumindest für einen Teil von ihr) war er ein Idol, Held, Symbol sozialen Fortschrittes, für die Tschechen hingegen stellte er eher ein Objekt der Verurteilung oder zumindest der Ignoranz dar. Der Grund dafür ist klar: Nicht das Mitleid mit der Landbevölkerung, sondern das Gefühl der Überordnung der deutschen Kulturgemeinschaft (resultierend aus ihrer zivilisatorischen Überlegenheit im mitteleuropäischen Raum) war wahrscheinlich die Grundkonstante, die Hans Kudlich von seiner Gymnasialzeit in Troppau/Opava bis in die letzten Jahre im fernen Hoboken in den USA begleitete. Im Vortrag wird der Mythos „Kudlich“ analysiert und in sozialpolitische Zusammenhänge eingeordnet werden.


Veranstalter

Institut für Österreichische Geschichtsforschung


Kontakt

Stefanie Gruber
Institut für Österreichische Geschichtsforschung
27206
stefanie.gruber@univie.ac.at