Donnerstag, 19. Oktober 2017, 12:00 - 14:00 iCal
INTERAKTIONEN - Toni Morant i Ariño
Die Frauen des spanischen Faschismus und ihre transÂnationalen Netzwerke, 1936-1945
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte
Spitalgasse 2-4/Hof 1, Tür 1.13, 1090 Wien
Vortrag
Als die Stunde des Faschismus 1933 auch in Spanien schlug und die Falange in einem Madrider Theater geÂgründet wurde, waren Frauen zunächst nur Zuseherinnen im Publikum. Sehr bald aber wurden sie zu aktiven, politisch überzeugten Akteurinnen der „Kampfzeit“ vor dem Spanischen Bürgerkrieg. Auf der Suche nach Vorbildern blickten die Spanierinnen mit Kriegsbeginn über natioÂnale Grenzen hinaus auf Italien, zunehmend aber auf NS-Deutschland. In der Tradition der (bis dahin männlichen) Netzwerke des transnationalen Faschismus spielten insbesondere ihre FühreÂrinnen wie Pilar Primo de Rivera eine Rolle, die gerade für Kriegszeiten und bei faschistisch organiÂsierten Frauen eher ungewöhnlich erscheinen mag und bisher kaum systematisch erforscht wurde.
Der Vortrag befasst sich einführend mit der Vorgeschichte der spanischen Faschistinnen bis 1936. Danach werden anhand von Quellen aus Spanien, Deutschland und Italien grenzüberÂschreitende Beziehungen, bilateralen Studienreisen und schließlich auch ihre aktive MitwirÂkung auf multilateraÂler Ebene skizziert, die 1942 mit der Gründung des „Europäischen JugendverÂbands“ in Wien den Höhepunkt erreichte.
Toni Morant hat eine Postdoc-Stelle am Department für Neueste und Zeitgeschichte an der UniverÂsität València inne. Nach dem Geschichtsstudium in València und Potsdam, promovierte er 2014 zu den BeÂziehungen zwischen den spanischen Faschistinnen und den NS-Mädel- und FrauenorganiÂsationen. Bis 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster ‘Religion und Politik’ der WWU-Münster mit einem Projekt zur Rolle der katholischen Kirche im spanischen Bürgerkrieg. Seitdem befasst er sich auch mit der öffentlichen Aufarbeitung des Bürgerkriegs und der Franco-Diktatur.
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Veranstalter
INTERAKTIONEN / Institut für Zeitgeschichte
Kontakt
Marianne Ertl
Institut für Zeitgeschichte
4277-41202
marianne.ertl@univie.ac.at
Erstellt am Donnerstag, 12. Oktober 2017, 09:48
Letzte Änderung am Montag, 16. Oktober 2017, 09:39