Dienstag, 09. Januar 2018, 18:30 - 20:00 iCal

Ringvorlesung Gender Studies: Recht & Geschlecht

Nikolaus Benke Wien: Wie soll die Handlungsmacht von Jurist_innen beschaffen sein? Gedanken zu gendersensiblen Strukturen der Rechtsfindung

Dachgeschoß im Juridicum
Schottenbastei 10-16, 1010 Wien

Vortrag


Rechtsfindung - also das Anwenden wie das Gestalten von Rechtsnormen - ist weitgehend ein Monopol der Jurist_innen. Wie Rechtsfindung geschieht, hängt primär davon ab, wie Jurist_innen empfinden und wahrnehmen, wie sie denken und handeln. Das gängige Objektivitätsparadigma des Juristischen kann aus der Notwendigkeit verstanden werden, Willkür zu vermeiden, geht aber mit dem missverständlichen Versprechen einher, geschlechtsneutrale Formatierungen würden Geschlechtergerechtigkeit schaffen. Im Fokus steht die Frage, welche Eigenheiten den juristischen Diskurs bestimmen und welche Maßnahmen sich empfehlen, die gendersensible Gestaltung dieses Diskurses zu verbessern. Dabei ist die Rolle jener Bildungsprozesse besonders zu beachten, welche die persönlich-professionelle Identität von Juristinnen und Juristen nachhaltig prägen.

Nikolaus Benke, seit 1993 Universitätsprofessor am Institut für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte der Universität Wien, Institutsvorstand seit 2000. Gleichbehandlungsbeauftragter der Universität Wien 1991-2001, Mitglied der Schiedskommission der Akademie der Bildenden Künste 2004-2011. 2009-2015 Stellvertretendes Mitglied Österreichs im „Experts‘ Forum“ des „European Institute of Gender Equality“ (EIGE) in Vilnius, Litauen. Koordinator des Wahlfachkorbes Legal Gender Studies; Mitglied der Faculty des Gender Studies Initiativ Kolleg der Universität Wien; Stellvertretender Leiter (neben Gabriella Hauch und Birgit Sauer) des von der Universität Wien eingerichteten Forschungsverbundes „Geschlecht und Handlungsmacht“ („Gender and Agency“); zusammen mit Elisabeth Holzleithner Mitglied des Anti-Sexismus-Beirates des Österreichischen Werberates. Veröffentlichungen zum Römischen Recht, zu ausgewählten Fragen des geltenden Rechts, im Bereich Anti-Diskriminierung und Legal Gender Studies sowie zur Jurist_innenausbildung.

Die 18. Ringvorlesung Gender Studies: Recht & Geschlecht ist eine öffentliche Vortragsreihe unter der Leitung von Elisabeth Holzleithner, Universitätsprofessorin für Rechtsphilosophie und Legal Gender Studies an der Universität Wien, in Zusammenarbeit mit dem Referat Genderforschung der Universität Wien.

Die Ringvorlesung kann auch als Lehrveranstaltung im Masterstudium Gender Studies, im Erweiterungscurriculum Anwendungen Gender Studies und im Wahlfachkorb Legal Gender Studies absolviert werden (LV-Anmeldung und Zusatztermine erforderlich).

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Veranstalter

Elisabeth Holzleithner (Institut für Rechtsphilosophie) und das Referat Genderforschung der Universität Wien


Kontakt

Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Holzleithner
Universität Wien
Institut für Rechtsphilosophie
+43-1-4277-35804
elisabeth.holzleithner@univie.ac.at