Donnerstag, 01. Juni 2017, 12:30 - 17:30 iCal

INTER INTER INTER

Komparatistische Forschung im Dazwischen

7. Graduiertenkonferenz der Vergleichenden Literaturwissenschaft

Sitzungssaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Ignaz-Seipel-Platz 2, 1010 Wien

Tagung, Konferenz, Kongress, Symposium


Weitere Termine

Freitag, 02. Juni 2017, 09:15 - 17:30

Intertextuell, interdisziplinär und intermedial sind als Schlagwörter der zeitgenössischen Komparatistik quasi omnipräsent. Sie versprechen einen Blick „darüber hinaus“, bezogen sowohl auf Inhalte und Motive als auch auf Theorien und Methoden.

 

Die Vergleichende Literaturwissenschaft beschäftigt sich seit jeher mit unterschiedlichen Epochen, Gattungen, Sprachen und Themen, denn: „Während andere Diskurse und Systeme sich strikte Themenbeschränkung auferlegen müssen, handelt Dichtung schlichtweg, ja geradezu enthemmt von allem“, stellt Jochen Hörisch in 'Das Wissen der Literatur' fest. Literaturwissenschaft als Universallehre? Hörisch bezeichnet die Philologie darüber hinaus als „einzige hard science“, da sie die paradoxen Unbestimmtheiten und unauflöslichen Unklarheiten der postmodernen Welt zentral zum Thema habe und diese nicht, wie andere Wissenschaftsgebiete, leugnen müsse, um ihre Daseinsberechtigung aufrecht zu erhalten.

 

Diese thematische Enthemmung, die der Literatur und den Philologien eingeschrieben ist, trifft im Besonderen auf die komparatistische Forschung zu, die sich stets in mehreren philologischen Räumen bewegt und das spannungsgeladene Feld der (Un)Vergleichbarkeit(en) ihr ureigenstes Thema nennt. Durch das ständige Abwägen von Gemeinsamkeiten und Differenzen, den Anspruch, zu verknüpfen ohne gleichzumachen, zu unterscheiden ohne zu trennen, befindet sich eine Vergleichende Literaturwissenschaft immer schon im Dazwischen, zwischen Texten, Disziplinen, Gattungen, Sprachen, Kulturen, Zeiten, Medien, Methoden, Theorien und Kategorien. Dies führt unweigerlich zu der Frage, ob Komparatistik eine Zwischenwissenschaft genannt werden darf?

 

Die Siebente Graduiertenkonferenz der Wiener Komparatistik möchte die Versprechen, die Errungenschaften, sowie die Grenzen und die Sackgassen von literaturwissenschaftlicher Intertextualität, Interdisziplinarität und Intermedialität beleuchten. Was ist im Dazwischen zu finden? Lohnt sich die Suche? Wo spielt sich diese überhaupt ab? Textimmanent an seiner Oberfläche, oder in einiger Entfernung dazu? Wie ist gerade im intermedialen Bereich der Quantität kultureller Massenproduktion zu begegnen? Neben diesen teils praktischen Fragen bildet die Art des Zusammenwirkens der verschiedenen Disziplinen, Medien und Themen den besonderen Fokus der Veranstaltung: Handelt es sich wirklich um ein „zwischen“, nicht vielmehr um ein „und“ oder gar ein „oder“?

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Veranstalter

Sandra Folie, Julia Grillmayr, Andrea Kreuter für die Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Wien in Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften


Kontakt

Sandra Folie
Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft
Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft
00436507184680
sandra.folie@univie.ac.at