Mittwoch, 22. März 2017, 18:00 - 20:00 iCal

Norman Domeier

Die Kollaboration von Associated Press (AP) und Drittem Reich 1942-1945

Seminarraum I, Insittut für Zeitgeschichte
Altes AKH, Spitalgasse 2-4, Hof 1, 1.13, 1090 Wien

Vortrag


Bis zum Untergang umwarb, überzeugte, täuschte und bedrohte das Dritte Reich seine Auslandskorrespondenten. Wenn alle Mittel der „Anleitung“, „Sprachregelung“ und „Presselenkung“ versagten, zögerte das Regime nicht, ausländische Journalisten zu isolieren, zu inhaftieren und auszuweisen. Dennoch blieben sie bis zum Ende eine Macht, mit der das nationalsozialistische Herrschaftssystem auf eine im mediengeschichtlichen Sinn moderne Weise rechnete: Anders als in den Öffentlichkeiten der Alliierten wurde, außer für Radioberichte, formell nie eine Vorzensur eingeführt.

 

Nach zahlreichen Forschungen zur staatlichen Propaganda, zur Person Joseph Goebbels und zu den deutschen „Schriftleitern“, die im Grund keine Journalisten mehr waren, ist dies einer von vielen guten Gründen, die Auslandskorrespondenten und Auslandskorrespondentinnen im Dritten Reich als eigenständige Konstrukteure von und Akteure in Medienereignissen, und damit als politische Akteure, in den Blick zu nehmen.

 

Dabei soll auch der spätestens ab 1941/42 virulenten Kernfrage des Dritten Reiches eine Antwort abgewonnen werden: Was wussten und was berichteten die Auslandskorrespondenten über den Mord an den europäischen Juden?

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Veranstalter

Forschungsschwerpunkt Diktaturen, Gewalt, Genozide


Kontakt

Sara Vorwalder
Institut für Zeitgeschichte
+43-1-4277-41223
sara.vorwalder@univie.ac.at