Freitag, 17. Juni 2016, 15:15 - 16:45 iCal

Flanierende Frauen

Abgesagt

und die Neuaushandlung von Zugang zum öffentlichen Stadtraum in Indien

Seminarraum 1 des Instituts für Südasien-, Tibet- und Buddhismsukunde
Universitätscampus, Spitalgasse 2, Hof 2.7, 1090 Wien

Vortrag


Dass Frauen durch das vermeintlich zweckfreie „Herumlungern“,"Flanieren" oder "Bummeln" im öffentlichen Raum ihre Sichtbarkeit und Rechte als Bürgerinnen geltend machen können, ist die zentrale Idee in dem Artikel „Why loiter? Radical possibilities for gendered dissent“ von Shilpa Phadke, Shilpa Ranade und Sameera Khan. Er erschien bereits 2009, also drei Jahre vor dem sog. Delhi Gang Rape Case, der die indische Öffentlichkeit aufwühlte und zu einer bis heute andauernden Debatte über die Sicherheit und Mobilität von Frauen im öffentlichen Raum und ihrer Teilhabe daran geführt hat. Insbesondere vor dem Hintergrund der häufig vertretenen Ansicht, dass Frauen im Interesse ihrer eigenen Sicherheit ihre Mobilität möglichst einschränken sollten (Diskurs der "gendered safety"), wird „Why loiter?“ von vielen jungen Frauen in Indien und auch im Nachbarland Pakistan als Manifest und Aufforderung zur Handlung gelesen und multimedial umgesetzt. Am Beispiel dieses Textes und seiner Wirkungsgeschichte gibt der Vortrag zunächst einen Einblick in den aktuellen Diskurs über „Gefahren“ für und „Sicherheit“ von Frauen im urbanen öffentlichen Raum und stellt im Anschluss daran einige der Praktiken dieser entstandenen "kleinen" Bewegung aus Indien vor.


Veranstalter

Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde


Kontakt

Judith Starecek
Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde
4277 43502
judith.starecek@univie.ac.at