Mittwoch, 08. Juni 2016, 18:30 - 20:00 iCal

Geschichte am Mittwoch/Geschichte im Dialog

Die „Menschenrechtsstadt Wien“ am Beispiel der Frühphase der österreichischen Homosexuellenbewegungen (1894–1971)

Hauptgebäude der Universität Wien/HS45
Universitätsring 1, 1010 Wien

Vortrag


Abstract: Nach einer jahrhundertelangen Geschichte der Verfolgung und Stigmatisierung von Homosexualität(en) wird die Anerkennung von Homosexuellenrechten als Menschenrechte in Österreich seit den 1990er Jahren zunehmend von einer breiteren Öffentlichkeit getragen. Damit korrespondiert ein klares Bekenntnis der Bundeshauptstadt Wien, sich als Menschenrechtsstadt für die Wahrung und Sicherstellung von LGBTI-Rechten einzusetzen. In der historischen Forschung besteht weitgehende Einigkeit, dass die Zweite Frauenbewegung wie auch die Schwulen- und Lesbenbewegung in Österreich, die sich im Laufe der 1970er Jahre allmählich herauszubilden begann, die Voraussetzungen für diese Enttabuisierung von homosexuellen Lebensentwürfen schufen. Wenig bekannt und erforscht sind jedoch die frühen Phasen der Homosexuellenbewegungen und des Kampfes um Menschenrechte für Homosexuelle in Österreich. Der Vortrag will als Werkstattbericht Teilergebnisse eines von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) geförderten Projekts präsentieren. Vor dem Hintergrund internationaler Entwicklungen sollen Traditionslinien gezeigt werden, die bis zur ersten Petition gegen den „Homosexuellen-Paragraphen“ 129 Ib aus dem Jahr 1894 zurückreichen und in der Zeit des Nationalsozialismus zunächst ein jähes Ende fanden, bevor sie nach dem Zweiten Weltkrieg erneut aufgenommen wurden. Endpunkt der Betrachtungen ist das Jahr 1971, in dem das „Totalverbot“ homosexueller Handlungen fiel.


Veranstalter

Institut für Geschichte


Kontakt

Dr. Petra Svatek
Institut für Geschichte
427740801
petra.svatek@univie.ac.at